Nur mal schnell das Nötigste einkaufen? Das klappt selten. Häufig landet mehr im Wagen als geplant. Dann sind Sie auf die Verkaufstricks der Supermärkte hereingefallen.
Sie wollen auf dem Heimweg schnell einkaufen. Nur das Nötigste: Brot, Milch, Käse und etwas Obst. Mehr wollten Sie eigentlich nicht kaufen. Doch spätestens zu Hause beim Auspacken der Tüten merken Sie, dass Sie wesentlich mehr eingekauft haben, als Sie ursprünglich geplant hatten. Der Grund: Mit kleinen Tricks wurden Sie zum Kaufen verführt.
Ein Einkaufswagen ist mit zahlreichen Tricks ausgestattet. Sein Boden ist leicht schräg, weshalb hineingelegte Produkte stets nach hinten – also zum Kunden hin – rollen. Verbraucher verlieren so leichter den Überblick darüber, wie viel sie bereits gekauft haben. Verstärkt wird der Effekt durch die zulaufende Spitze, die eher im Blickfeld als das sehr breite Ende, das bereits voll mit Milch, Nudeln, Konserven und Co. ist.
Laut dem Weltmarktführer für Einkaufswagen Wanzl stimmt das jedoch nicht: „Zeit, mit einem Mythos aufzuräumen: Dass der Einkaufswagenboden schräg ist, hat nichts mit einem psychologischen Trick zu tun. Es geht nicht darum, dass die Ware aus dem Blickfeld der Kunden rückt und sie deshalb mehr kaufen. Es hat vielmehr praktische Gründe: Die Schräge braucht es, um Einkaufswagen ineinanderzuschieben. Ohne Schräge wäre das nicht möglich“, sagt Klaus Meier-Kortwig, Vorsitzender der Wanzl-Geschäftsleitung im Interview mit t-online.
Die meisten Kaufentscheidungen werden spontan gefällt. Je länger sich die Kunden in dem Geschäft aufhalten, desto mehr landet in ihrem Einkaufswagen. Aus diesem Grund versuchen die Supermärkte, das Zeitgefühl der Kunden zu beeinflussen. Am besten gelingt dies durch eine helle, künstliche Beleuchtung und den Verzicht auf Fenster. Kunden können somit nicht durch einen Blick nach draußen feststellen, wie viel Zeit bereits vergangen ist.
Wenn sich Kunden wohlfühlen, verbringen sie mehr Zeit in dem Geschäft. Wichtig hierfür ist eine angenehme Temperatur. In Supermärkten liegt diese bei um die 19 Grad. Studien fanden heraus, dass Verbraucher bei diesem Klima am häufigsten in Kauflaune sind.
Auch akustische Reize beeinflussen die Kauflaune. Große Supermarktketten setzen dabei auf angenehme, gefällige Hintergrundmusik, die nicht zu aufdringlich ist. Dieses sogenannte „Instore Radio“ vermittelt gute Laune und soll für Entspannung sorgen – daher wird oft auf Nachrichten verzichtet oder es werden eher positive Meldungen durchgesagt.