
Ein Zehntel der Herren
So wenig verdienen die DHB-Spielerinnen im Verein
12.12.2025 – 13:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Aktuell fiebert Deutschland mit den Handballerinnen mit. Normalerweise aber stehen die DHB-Frauen kaum im Fokus. Das spiegelt sich auch in der Bezahlung wider.
Gegen Weltmeister Frankreich kämpfen die deutschen Handballerinnen am heutigen Freitag um den Einzug ins WM-Finale. DHB-Sportvorstand Info Meckes sprach von einer lockeren, fokussierten und gierigen Auswahl. „Die Frauen wollen mehr. Vielleicht entsteht was ganz, ganz Großes“, sagte er.
Die DHB-Frauen wissen, dass es für sie nicht nur um die Teilnahme am WM-Finale geht, sondern auch um wertvolle Aufmerksamkeit für ihren Sport. Denn normalerweise sind ihre Länderspiele nicht im Öffentlich-Rechtlichen zu sehen, heute aber zeigt Das Erste die Partie.
Die Nationalspielerinnen erhoffen sich einen Boom, der sich am Ende auch in langfristig höherem Interesse und einer besseren Bezahlung äußert. Denn aktuell verdienen die Frauen in der Bundesliga rund ein Zehntel von den Gehältern der Männer, bei denen der durchschnittliche Monatslohn auf 30.000 Euro brutto geschätzt wird. Auch deshalb verdienen einige Spielerinnen nebenbei etwas dazu. Jenny Behrend vom VfL Oldenburg macht laut der „FAZ“ beispielsweise einen Minijob bei einem Logistikunternehmen für 556 Euro.
Vom Sport leben können auf jeden Fall kaum Spielerinnen der DHB-Auswahl. Kapitänin Antje Döll ist Kriminaloberkommissarin bei der Polizei, Jolina Huhnstock machte eine Ausbildung im Bereich Chemie und studiert noch Ernährungswissenschaften. Annika Lott begann im Herbst 2018 ein Jurastudium, studiert aktuell Sportmanagement. Julia Maidhof ist ausgebildete Lehrerin, Alexia Hauf machte eine duale Ausbildung zur Erzieherin, arbeitete auch in der Nähe von Blomberg (Nordrhein-Westfalen) in einer Kindertagesstätte. Inzwischen ist sie aber Teil der Sportfördergruppe der Bundeswehr und nicht mehr in ihrer damaligen Aufgabe tätig.
Emily Vogel entschied sich für ein Studium im Bereich Wirtschaftspsychologie und BWL, Katharina Filter für die Medizintechnik, Lisa Antl für soziale Arbeit.
Eine andere Option ist für viele ein Wechsel ins Ausland. Dort können die Spielerinnen von ihrem Gehalt leben. In Dänemark, Frankreich oder auch Ungarn winken bis zu 8.000 Euro netto pro Monat.
Am heutigen Freitagabend aber ruhen die Studiengänge und Minijobs, wenn es gegen den Weltmeister in Rotterdam zur Sache geht. Die Partie können Sie ab 17:45 Uhr im live im Ticker bei t-online verfolgen.











