Mehr als 500 Millionen Euro an Kindergeld werden in diesem Jahr ins Ausland überwiesen. Die Empfänger zahlen aber in Deutschland Steuern.
Pro Jahr werden mehr als 500 Millionen Euro Kindergeld auf Konten im Ausland überwiesen. 2023 waren es 525,7 Millionen Euro, berichtet die „Bild“. Alle Empfänger bezahlen hierzulande Steuern.
In diesem Jahr sind die Zahlen allerdings leicht rückläufig. Im ersten Halbjahr waren es noch 258.514.244 Euro, die ins Ausland überwiesen wurden – rund ein halbes Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der davon betroffenen Kinder sank um 0,7 Prozent auf 320.098. Im Jahr 2010 lag der Gesamtbetrag noch 35,8 Millionen Euro.
Die Regelung gilt für Deutsche mit Wohnsitz im Ausland, die aber hier Steuern bezahlen. Ebenfalls Anspruch auf die Leistungen haben Ausländer, die in Deutschland arbeiten und Steuern zahlen. Das gilt aber nur für Bürger aus EU-Staaten oder Ländern, die eine entsprechende Vereinbarung mit Deutschland unterzeichnet haben. Dazu zählen die Türkei, Serbien und Marokko.
„Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass Eltern im Ausland lebender Kinder Kindergeld erhalten“, erklärt die CDU-Finanzexpertin Antje Tillmann der „Bild“. So gebe es Kinder in Deutschland lebender Familien, „die nur kurzfristig im Ausland leben“, etwa für ein freiwilliges soziales Jahr. „Eine andere große Gruppe besteht aus Kindern, die dauerhaft im europäischen Ausland leben und bei denen mindestens ein Elternteil in Deutschland erwerbstätig ist“, ergänzt Tillmann.