Sie gehören zu den bekanntesten Münchner Spezialitäten: Weißwürste. Doch wie kocht man sie richtig? Und sollte man sie zuzeln oder schneiden?
Weißwürste platzen beim Kochen schnell auf, doch mit einem Trick können Sie das ganz einfach verhindern.
Streng genommen werden Weißwürste gar nicht gekocht, sondern nur erwärmt. Viele machen beim Erhitzen einen Fehler und legen die Wurst schon in das noch kalte Wasser. Damit Weißwürste nicht aufplatzen, werden sie aber am besten erst dann in den Topf gelegt, wenn das Wasser schon heiß ist.
Weißwürste zubereiten: So geht’s
Weißwurst isst man in Bayern in der Regel morgens, spätestens aber zu Mittag, sozusagen als zweites Frühstück. Die Regel, dass die Weißwurst spätestens um 12 Uhr verzehrt sein muss, stammt noch aus der Zeit, in der es keine Kühlgeräte gab und die Wurst, bevor sie verdorben wäre, gegessen werden musste.
Zur Weißwurst gibt es süßen Senf, eine Brezel, die sogenannte Brezn, und Bier. Sauerkraut oder Ketchup sind als Beilagen bei echten Weißwurstessern verpönt.
Die Haut oder Wurstpelle wird bei Weißwürsten nicht mitgegessen. Traditionsbewusste Altbayern zuzeln, also saugen das Wurstbrät aus der Haut. Dazu nutzen sie Mund und Hände; Besteck ist hier überflüssig. Beim Zuzeln wird die Wurst an der Spitze angebissen und in Senf getaucht, danach wird das Fleisch mit den Schneidezähnen aus der Haut herausgequetscht und herausgesaugt.
Wem das Zuzeln nicht vornehm genug ist, kann auch zu Messer und Gabel greifen. Schneiden Sie die Wurst dabei längs ein, ohne sie komplett zu zerteilen. Nun können Sie die beiden Wursthälften auseinanderklappen und das Brät mit Messer und Gabel herauslösen, oder Sie schälen die Wurstpelle im Ganzen ab.
Es gibt auch die sogenannte Kreuztechnik: Dabei schneiden Sie die Weißwurst erst in der Mitte quer durch, dann schneiden Sie nacheinander jede Hälfte längs an und holen das Wurstfleisch mit dem Besteck heraus.
1857 wurde in einem Wirtshaus am Münchner Marienplatz der Legende nach die Weißwurst erfunden. Ihrem Schöpfer Joseph Moser sollen die Schafsdärme für die Kalbsbratwürste ausgegangen sein. In seiner Not füllte er das Brät kurzerhand in dickere Därme und ließ es – weil das Produkt zum Braten nun nicht mehr geeignet war – im Wasserkessel heiß machen: Damit war die Weißwurst geboren.