
Seiferth ist mit seinen Crêpes das ganze Jahr über auf verschiedenen Veranstaltungen unterwegs, von Volksfesten über Konzerte bis zu Festivals. Der Leipziger Weihnachtsmarkt ist für ihn ein gutes Geschäft, sogar das beste im ganzen Jahr. Sogar den Strompreis empfindet er als nicht zu hoch, im Vergleich zu dem, was er bei Festivals für Strom zahlt, sogar als „noch moderat“. „Deswegen ist die Gewinnmarge hier deutlich größer, auch wenn wir die Crêpes günstiger anbieten können.“
Zwar habe er höhere Preise als die Konkurrenz, das liege aber insbesondere an den höheren Produktionskosten. Schließlich stelle man nahezu alles selbst her, vom Apfelmus bis zum Salzkaramell. „Das glättet sich ohnehin über den Markt hinweg“, meint Seiferth. Kaum jemand entschiede sich wegen 50 Cent Preisunterschied gegen seinen Stand. Zudem hofft er, dass sich die Qualität auszahlt und die Kunden deshalb wiederkommen.
Ein paar Gehminuten entfernt schließt Eric Buchmann gerade den Glühweinstand der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft auf. Hier geht es immer ein paar Stunden später los, denn der gemeinnützige Verein hat einen ganz anderen Anspruch. Alle Erlöse gehen in die Förderung des Stadtgeschichtlichen Museums.
Diejenigen, die hinter dem Tresen stehen, sind Vereinsmitglieder, sie werden nicht bezahlt. Und weil der Stand zusätzlich noch auf Vereinsgelände in der Innenstadt steht, wird auch keine Standgebühr fällig. Dementsprechend ist der Glühwein hier noch günstiger. „Unsere Existenz hängt nicht an dem Umsatz wie bei anderen Ständen“, verdeutlicht der Vorsitzende Buchmann. In diesem Jahr stellt er bisher zwar etwas weniger Kundschaft fest, Buchmann sieht es aber gelassen: „Es ist schade, wenn wir 3.000 oder 4.000 Euro weniger einnehmen, aber nicht dramatisch.“
Ein paar Meter weiter im Inneren des Marktes befindet sich der Stand von Gabriela Roth-Budig. Sie steht hinter einer Theke voller Keramik: Tassen, Teller, Schüsseln, Kannen, Kerzenständer – oft mit Punkten verziert, manches mit Krone. Alles stammt aus ihrer eigenen Werkstatt, den Stand betreibt sie allein. Als Ein-Frau-Unternehmen abseits der Gastronomie hat sie einen deutlich schwereren Stand. „Man muss einen langen Atem haben“, betont die Künstlerin.









