
Himmelsphänomene zum Jahreswechsel
Sternenhimmel an Silvester – der Extrablick lohnt sich
30.12.2025 – 18:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Am Silvesterhimmel gibt es nicht nur Raketen zu sehen. Besonders gut zu sehen sind das Sternbild Orion und das schimmernde Band der Milchstraße.
Wohl in keiner anderen Nacht des Jahres verlassen um Mitternacht so viele Menschen ihre Häuser. Wenn alle Böller und Raketen gezündet sind und sich die letzten Rauchschwaden verzogen haben, sollten Sie es bei gutem Wetter nicht versäumen, noch ein wenig in den Himmel zu schauen. Denn in der Mitte der Nacht präsentiert sich der Winterhimmel in seiner vollen Pracht.
Den gesamten südlichen Teil des Firmaments bis hinauf zum Zenit – also dem Punkt genau über unserem Kopf – nehmen die Sternbilder des Wintersechsecks ein. Es besteht aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und schließlich Pollux in den Zwillingen. In der diesjährigen Silvesternacht bereichern zudem der fast volle Mond im Stier und der hell strahlende Planet Jupiter in den Zwillingen das Wintersechseck.
Rechts des Mondes sieht man eine kleine Ansammlung von Sternen: das Siebengestirn der Plejaden. Dieser 444 Lichtjahre entfernte Sternhaufen enthält viele Hundert Sterne, von denen aber – je nach Sichtbedingungen – nur sechs bis neun hell genug sind, um mit bloßen Augen erkennbar zu sein. Es lohnt sich deshalb, den Sternhaufen mit einem lichtstarken Fernglas anzuschauen.
Besonders schön anzusehen ist das im Süden stehende Sternbild Orion. Vier helle Sterne bilden die Schultern und die Knie des Jägers aus der griechischen Mythologie, drei in einer Reihe liegende Sterne seinen Gürtel, an dem – bestehend aus einer weiteren Reihe leuchtschwächerer Sterne – sein Schwert hängt. In der Mitte des Schwertes kann man im Fernglas ein verschwommenes Fleckchen ausmachen. Das ist der Große Orionnebel, eine 25 Lichtjahre große Gaswolke in etwa 1.300 Lichtjahren Entfernung.
Hat man das Fernglas einmal zu Hand, lohnt es sich, über die Zwillinge weiter nach links in das Sternbild Krebs zu schwenken. Dort kann man einen weiteren Sternhaufen aufspüren: die Krippe, lateinisch Praesepe. Der Name leitet sich nicht, wie oft angenommen, von der Weihnachtsgeschichte ab, sondern aus der griechischen Mythologie. Es handelt sich um die Futterkrippe zweier Esel, die den Gott Dionysos über einen Fluss trugen.











