„Möchte ich nicht weiter mittragen“
So rechnet Sophia Thomalla mit der Politik ab
17.12.2024 – 14:44 UhrLesedauer: 3 Min.
Die aktuelle politische Lage bewegt ganz Deutschland – auch viele Prominente. Eine, die sich lautstark dazu äußert und kein Blatt vor den Mund nimmt, ist Sophia Thomalla.
Am Montagnachmittag entzog der Bundestag Kanzler Olaf Scholz das Vertrauen, wodurch der Weg für die am 23. Februar stattfindenden Neuwahlen frei gemacht wurde. Im Durchschnitt verfolgten über eine Million Menschen das historische Ereignis von zu Hause aus. Die 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“, die über die Geschehnisse informierte, schalteten sogar über fünf Millionen Menschen ein.
Eine, die die Abstimmung im Bundestag aus nächster Nähe miterlebte, ist Simone Thomalla. Die Schauspielerin sagte der „Bild“-Zeitung: „Heute ist ein historischer Tag. Ich will dabei sein, es interessiert mich, was da heute passiert. Es ist mir wichtig, heute im Bundestag live dabei zu sein.“ Bereits in den vergangenen Jahren zeigte der „Tatort“-Star politisches Interesse und machte sich unter anderem 2019 gegen rechts stark. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch ihre Tochter engagiert sich politisch. Moderatorin Sophia Thomalla war zwölf Jahre lang Mitglied der CDU, verkündete 2023 jedoch ihren Austritt aus der Partei. Anlass hierfür war wohl ein frauenpolitischer Abend der Bundestagsfraktion von CDU und CSU. Zu dem Event mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ war von den Politikerinnen Julia Klöckner und Dorothee Bär auch Shelby Lynn eingeladen worden – diese hatte zuvor schwere Vorwürfe gegen die Band Rammstein erhoben. Hier können Sie die Details zu dem Skandal noch einmal nachlesen.
Sophia Thomalla, die von 2011 bis 2015 mit Rammstein-Sänger Till Lindemann liiert war, postete daraufhin eine Stellungnahme auf Instagram, in der sie ihren Austritt aus der CDU ankündigte. „Den immer größer werdenden Realitätsverlust mancher Politiker möchte ich nicht weiter mittragen“, schrieb Thomalla und fügte hinzu: „Der Dame, die sogar selbst von sich sagt, Till Lindemann hätte sie nie angefasst, im Rahmen einer Veranstaltung namens ‚Gewalt gegen Frauen‘ eine Bühne im Deutschen Bundestag zu geben, spiegelt genau die realitätsferne Politik wider, die so viele Bürger seit Monaten zu Recht kritisieren.“
Sophia Thomalla kritisierte damals, dass man stattdessen eine Frau hätte einladen müssen, die „tatsächlich und echte Gewalt erleben musste“. Sie merkte an, dass sich „für einen schnellen und billigen Applaus aus der woken Berliner Bubble“ lieber mit Personen beschäftigt werde, „die fernab jeglicher Relevanz sind, statt um die eigentlichen Sorgen der Bürger“. Das sei einer der Gründe, „warum die AfD einen so relevanten Aufschwung bekommt“.
Wenige Tage später holte Sophia Thomalla zu einem Rundumschlag gegen die Politik aus: „Ist man nicht derselben Meinung mit den intellektuellen Kritikern, wird man als dümmlich, niveaulos und nicht aufgeklärt genug abgestempelt, anstatt sich mit den Leuten auseinanderzusetzen. Diese Arroganz von oben geht mir, ich glaube auch der Mehrheit generell, gehörig und zu Recht auf den Zeiger.“
Auch über die Ampelkoalition äußerte sich die 35-Jährige mit deutlichen Worten. „Die Ampel soll aufhören, weil keiner mehr dieses Geheule und offensichtliche Posten-Geschachere ertragen kann. So würde man wenigstens etwas das Gesicht wahren“, sagte sie der „Bild“-Zeitung im August, wenige Monate vor dem tatsächlichen Zerfall der Ampelkoalition im November. „Noch weitere 13 Monate Gutmensch-Getue, Stillstand und Klüngelei werden den jetzt regierenden Parteien immensen Schaden über die kommenden Wahlen hinaus bereiten. Und das zu Recht.“
In den vergangenen Wochen hielt Sophia Thomalla sich mit politischen Statements allerdings zurück. Welche Partei sie nach ihrem Austritt aus der CDU und den kritischen Worten über die Ampel unterstützt, ist derweil nicht bekannt.