Deutlich angeschlagen bei Auftritt
Schwer kranker Papst Franziskus erteilt Segen
Aktualisiert am 23.03.2025 – 12:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Papst Franziskus ist noch nicht geheilt. Nach fünf Wochen Krankenhaus zeigte er sich jetzt erstmals wieder der Öffentlichkeit.
Betende Gläubige, Jubelrufe, Klatschen: Auf dem Platz vor der Gemelli-Klinik herrschte am Sonntag Feierstimmung. Um kurz nach 12 Uhr zeigte sich Papst Franziskus nach fünfwöchigem Krankenhausaufenthalt erstmals wieder öffentlich für einen Kurzauftritt.
Der Pontifex wurde im Rollstuhl auf einen Balkon des Krankenhauses geschoben. Franziskus, der sich ohne Sauerstoffunterstützung präsentierte, wirkte angestrengt und dennoch glücklich: Er lächelte und schien sich über die versammelten Menschen zu freuen.
Mühsam hob er die Hände, um zu winken. Mehrfach reckte er den rechten Daumen nach oben. Dann hielt ihm ein Helfer ein Mikrofon hin. Mit schwacher Stimme bedankte sich das Oberhaupt der katholischen Kirche für die Unterstützung und erteilte den Segen.
Nach rund zweieinhalb Minuten war alles vorbei. Die Helfer schoben den Rollstuhl des Papstes wieder vom Balkon. Unten jubelten dem Pontifex mehrere Tausend Menschen zu, es ertönten „Franziskus, Franziskus“-Rufe. Gleichzeitig wurde deutlich, wie schwer angeschlagen Franziskus noch immer ist: Während der Papst vom Balkon geschoben wurde, schien er Schwierigkeiten zu haben, Luft zu bekommen.
Wenige Minuten nach dem Segen auf dem Balkon verließ der Papst das Krankenhaus. Der 88-Jährige wurde mit einem Auto aus der Klinik gebracht.
Der seit 2013 amtierende Papst war am 14. Februar wegen einer Bronchitis, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte, in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden. Er erlitt mehrere schwere Atemkrisen, wurde über eine Nasenkanüle mit Sauerstoff versorgt und bekam eine Bluttransfusion. Zwischenzeitlich schwebte er nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr. Er sei allerdings nie intubiert worden und immer „bei Bewusstsein“ gewesen, versicherten seine Ärzte.
Seit gut einer Woche spricht der Vatikan in den regelmäßigen Berichten zum Gesundheitszustand des Papstes von einer Besserung. Am Mittwoch wurde mitgeteilt, dass der Pontifex keine Sauerstoffmaske mehr benötige. Am Samstagabend kündigten seine Ärzte schließlich die Entlassung des Kirchenoberhaupts an.
Die Ärzte rechnen jedoch damit, dass Franziskus noch „mindestens zwei Monate“ braucht, um sich von seiner schweren Erkrankung zu erholen. Während dieser Zeit könne der Papst nicht „seinen gewöhnlichen täglichen Verpflichtungen“ nachgehen, betonte sein Arzt Sergio Alfieri. „Wenn man unter einer beidseitigen Lungenentzündung gelitten hat, sind die Lungen beschädigt und die Atemmuskulatur hat ebenfalls Schwierigkeiten“, erläuterte der Mediziner. Es werde dauern, bis Franziskus wieder seine normale Stimme habe.
Auch in seiner Residenz im Vatikan soll der Papst weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit Sauerstoff versorgt werden. Zudem geht die Atem- und Bewegungstherapie weiter.