Schüsse bei Rockerprozess
Mehrere Verletzte am Bielefelder Landgericht
Aktualisiert am 26.02.2025 – 15:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Vor dem Landgericht in Bielefeld sind mehrere Menschen verletzt worden. Die Polizei hält sich noch bedeckt.
In Bielefeld sind vor dem Landgericht Schüsse gefallen. Es gebe mehrere Verletzte, sagte eine Sprecherin der Polizei der Nachrichtenagentur AFP. Die dpa erfuhr, dass eine Person lebensgefährlich verletzt wurde. Es habe sich um einen gezielten Angriff gehandelt. Ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden. Laut „Bild“ habe sich ein zweiter Tatverdächtiger möglicherweise in einem Gebäude neben dem Landgericht verschanzt. Er könnte aber auch auf der Flucht sein.
Laut Augenzeugen kümmern sich die Beamten um die auf dem Boden liegenden Verletzten nach den Schüssen in Bielefeld. Rettungskräfte seien auf dem Weg zum Gericht, so der WDR.
Laut Radio Bielefeld wurden bei den Schüssen in Bielefeld drei Menschen verletzt. Am Landgericht wird derzeit der Rockerprozess um den erschossenen Ex-Boxer Besar Nimani geführt. Die Schüsse sind nach Aussage eines Justizsprechers zeitnah nach Ende einer Verhandlung im Prozess gefallen. Der Vorfall soll sich außerhalb des Gebäudes auf der Südwestseite an der Bundesstraße 66 ereignet haben.
Die „Neue Westfälische“ berichtete, dass unter anderem der Vater und der Bruder eines angeklagten mutmaßlichen Täters angeschossen worden seien. Die Schüsse sollen aus einem Auto abgefeuert worden sein. Schwerbewaffnete Polizisten sollen den Einsatzort sichern. Ebenso sei ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die Kreuzung vor dem Landgericht wurde komplett gesperrt. Auf Anfrage von t-online bestätigte die Polizei nur einen Polizeigroßeinsatz am Landgericht. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.
Ende Januar hatte vor dem Landgericht ein Prozess um den Tod Nimanis begonnen. Die Verhandlungstage finden unter großen Sicherheitsauflagen statt. Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei sichern jeweils das Gebäude und den Verhandlungssaal. Alle Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter mussten sich vor Eintritt in den Gerichtssaal durchsuchen lassen.
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld sollen zwei Männer dem Opfer am 9. März 2024 aufgelauert und nach einem gemeinsamen Tatplan vor einem Geschäft in der Bielefelder Fußgängerzone 16 Schüsse abgegeben haben. Der 38-Jährige hatte zuvor in der Nähe sein Auto geparkt und war zu Fuß in Richtung des späteren Tatorts gegangen. Er verblutete noch am Tatort. Das Motiv ist bis heute unklar. Der jetzt wegen heimtückischen Mordes 34-jährige Angeklagte hat sich bislang nicht zu dem Tatvorwurf geäußert.