Motiv unklar
Mindestens elf Tote nach Schüssen an schwedischer Schule
Aktualisiert am 05.02.2025 – 03:23 UhrLesedauer: 3 Min.
In der schwedischen Stadt Örebro sind an einer Schule Schüsse gefallen. Mehrere Personen wurden getroffen.
Die Zahl der Toten bei einem Anschlag auf eine Erwachsenenschule in Schweden ist laut Angaben der Polizei auf mindestens elf gestiegen. Die Zahl der Verletzten sei noch ungeklärt, und es gebe zurzeit auch noch keine Informationen zum Zustand der Verletzten, teilte die örtliche Polizei am späten Dienstagabend auf ihrer Internetseite mit.
Zuvor hatte der örtliche Polizeichef Roberto Eid Forest auf einer Pressekonferenz erklärt, die Polizei gehe davon aus, dass der Schütze allein gehandelt habe. Ein terroristisches Motiv werde zurzeit nicht vermutet. Vieles sei jedoch noch ungeklärt, darunter das Tatmotiv und ob es sich bei den Opfern um Schüler oder Lehrer handelt.
Der mutmaßliche Schütze, bei dem es sich um einen Mann handeln soll, sei der Polizei bisher nicht bekannt gewesen. „Wir haben einen großen Tatort, wir müssen die Durchsuchungen in der Schule abschließen. Es gibt eine Reihe von Ermittlungsschritten, die wir unternehmen: ein Profil des Täters, Zeugenbefragungen“, sagte Forest.
Die Schüsse fielen gegen 12.30 Uhr in der Risbergska-Schule in der Stadt Örebro, 200 Kilometer westlich von Stockholm. „Die Bevölkerung wird dringend gebeten, das Gebiet zu meiden“, teilten die Beamten mit.
Zur Risbergska-Schule gehen Erwachsene, die ihre formale Ausbildung nicht abgeschlossen haben oder die Noten nicht erreicht haben, um eine höhere Ausbildung zu absolvieren. Die Schule befindet sich auf einem Gelände, auf dem sich auch Schulen für Kinder befinden.
Nach bislang von den Behörden unbestätigten Berichten soll sich der mutmaßliche Angreifer selbst erschossen haben. Die Polizei äußerte sich dazu bisher nicht. Um 14.12 Uhr teilten die Beamten mit: „Die Gefahr ist nicht vorüber.“ Derweil begannen die Beamten mit der Evakuierung der Schüler.
Krankenhäuser in der Umgebung sind in den Notfallmodus übergegangen, wie die Zeitung „Expressen“ berichtete. Die Kliniken würden Platz in den Notaufnahmen und auf den Intensivstationen schaffen, um weitere Verletzte aufnehmen zu können.
Offenbar wurden bei dem Vorfall mehrere Personen in der Schule im Stadtteil Västhaga eingeschlossen. „Wir können nicht rausgehen, es ist zu gefährlich für uns“, zitierte „Aftonbladet“ eine Person im Inneren der Schule. Eine Lehrerin sagte weiteren Medienberichten zufolge, sie sei seit einer Stunde in ihrem Arbeitszimmer eingeschlossen.
„Davor hörten wir ganz in der Nähe unseres Arbeitszimmers Schüsse“, sagte die Lehrerin. Sie habe rund zehn Schussgeräusche wahrgenommen. Zunächst seien in kurzer Folge mehrere Schüsse gefallen, dann nach einer kurzen Pause weitere.
Besorgte Angehörige sollen weder zu der Schule noch zu Krankenhäusern fahren. Schwedens Justizminister Gunnar Strömmer sagte, die Informationen über den Vorfall seien „sehr ernst“.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson hat den Angriff als „schlimmste Massenerschießung in der schwedischen Geschichte“ bezeichnet. „Es ist schwer, das ganze Ausmaß dessen zu begreifen, was heute geschehen ist – die Dunkelheit, die sich heute Nacht über Schweden senkt“, sagte er auf einer Pressekonferenz.
König Carl XVI. Gustav sprach sein Beileid und tiefe Trauer und Bestürzung über die „Gräueltat in Örebro“ aus.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, drückte ihr Beileid auf der Online-Plattform X aus. „In dieser dunklen Stunde stehen wir an der Seite des schwedischen Volkes.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich betroffen über den Vorfall. „Die Nachricht über die schreckliche Gewalttat in einer Schule im schwedischen Örebro bestürzt mich“, schrieb Scholz am Dienstagabend im Onlinedienst X. „Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Unser Mitgefühl gilt Schweden.“
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bekundete ihr Mitgefühl. „Wenn ein Ort des Lernens zum Schauplatz tödlicher Gewalt wird, macht das fassungslos“, schrieb sie auf X.