Ein Zehnjähriger aus Brandenburg erkrankte bereits im Oktober an Diphtherie. Nun ist der Junge gestorben. Was Sie zur Krankheit und zur Impfung wissen sollten.
Ein Junge aus dem Havelland (Brandenburg) ist an den Folgen der seltenen Diphtherie gestorben. Zuvor berichtete der „Tagesspiegel“ darüber. Der zehnjährige ungeimpfte Schüler einer Waldorfschule war bereits im Herbst 2024 erkrankt und hatte nachweislich einen weiteren Menschen angesteckt.
Vier Monate lang wurde er in einer Berliner Klinik stationär behandelt – und beatmet. Nun wurde laut „Tagesspiegel“ ein Brief der Schule öffentlich, in dem es heißt: „Mit tiefem Bedauern und großer Traurigkeit möchten wir Ihnen mitteilen, dass unser Schüler M. nach schwerer Krankheit verstorben ist.“ Die Schule kündigte eine Trauerfeier an.
Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die in Deutschland fast nicht mehr vorkommt. Grund ist, dass der Großteil der Menschen dagegen geimpft ist. Doch mit der Zeit lässt der Schutz nach, daher sind Auffrischungen wichtig.
Ausgelöst wird die Diphtherie durch Bakterien, die ein bestimmtes Toxin – also ein Gift – im Körper produzieren. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben: Bei einer Rachendiphtherie drohen starke Schwellungen im Halsbereich, die die Atemwege vollständig blockieren können. In schweren Fällen droht Ersticken.
Lässt man sich impfen, bildet der Körper Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin – die Krankheit kann nicht ausbrechen.
Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zufolge sollten Kinder eine Grundimmunisierung bekommen, die aus drei Impfungen besteht.
Die erste Impfung soll demnach im Alter von zwei Monaten erfolgen, die zweite Impfung mit vier Monaten, die dritte mit elf Monaten. Es gilt: Zwischen der zweiten und dritten Impfung sollten mindestens sechs Monate liegen. Frühgeborene bekommen übrigens noch einen Piks mehr – und zwar, wenn sie drei Monate alt sind.
Bei der Grundimmunisierung wird ein Sechsfach-Impfstoff eingesetzt, der auch vor anderen Erkrankungen schützt. Genauer gesagt vor Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b (Hib).
Auch für Kinder sind Auffrischungen wichtig. Die erste ist der Stiko-Empfehlung zufolge im Alter von fünf bis sechs Jahren angeraten, eine zweite im Alter von neun bis 16 Jahren.