Ein Schnappfinger am Daumen ist nicht nur unangenehm, er kann auch alltägliche Dinge erschweren. Welche Anzeichen typisch sind und was helfen kann.
Ein sogenannter Schnappfinger oder schnellender Finger kann sich grundsätzlich an jedem Finger entwickeln – der Daumen ist jedoch neben Ring- und Mittelfinger mit am häufigsten betroffen. Bei der entzündlichen Sehnengleitstörung ist die Beugesehne des Daumens verdickt. Dadurch kann sie nicht mehr widerstandsfrei durch die Sehnenscheide gleiten, sodass der Daumen beim Beugen (teils unter Schmerzen) einrastet. Dies wird häufig von einem schnalzenden oder schnappenden Geräusch begleitet.
Der blockierte Daumen lässt sich jedoch für gewöhnlich mit der anderen Hand beziehungsweise mit etwas Kraftaufwand wieder strecken. Daneben können weitere Symptome auftreten. So macht sich beim Schnappfinger unter Umständen eine Morgensteifigkeit bemerkbar. Am Fingeransatz ist der Daumen zudem häufig empfindlich und fühlt sich beim Abtasten verdickt an.
Lesen Sie im folgenden Kapitel mehr darüber, was bei einem Schnappdaumen helfen kann.
Zeigt der Daumen Anzeichen für einen Schnappfinger, ist ein Arztbesuch ratsam. Denn ohne passende Behandlung verschlimmern sich die Beschwerden in der Regel allmählich. Von allein heilt ein Schnappdaumen nur selten ab.
Ein Schnappfinger am Daumen wird für gewöhnlich erst einmal konservativ behandelt. Handelt es sich nur um leichte Beschwerden, reicht es häufig aus, den Daumen circa drei bis sechs Wochen lang mit einer Schiene ruhigzustellen.
Bei Schmerzen im Daumen können Mittel aus der Gruppe der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) helfen, wie etwa Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen.
Sind die Beschwerden durch den Schnappfinger bereits stärker ausgeprägt, können Spritzen mit Kortison infrage kommen. Der Wirkstoff wird um die geschwollene Fingerbeugesehne herum in den Daumen injiziert. Häufig reicht eine einmalige Behandlung aus, um beschwerdefrei zu werden.
Sofern sich der Schnappfinger durch die Kortisonbehandlung nicht bessert, kann ein operativer Eingriff am Daumen nötig sein. Wie dieser abläuft, wie lange die Heilungsdauer ist und welche Komplikationen möglich sind, lesen Sie hier: „Schnappfinger-OP – welche Möglichkeiten gibt es?“
Ein Schnappfinger zeigt sich zwar am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Eine seltene Sonderform ist jedoch der angeborene Schnappdaumen bei Kindern. Hierbei lässt sich der Daumen nicht vollständig strecken, da sich an der Beugesehne Knötchen gebildet haben.