
Diamantengeschäfte und Spionagekontakte
Es wird eng für AfD-Politiker Jan Wenzel Schmidt
16.12.2025 – 17:36 UhrLesedauer: 3 Min.

Die Affäre um den AfD-Politiker Jan Wenzel Schmidt spitzt sich zu. Er reiste nicht nur mit einem Spion in eine chinesische Diamantenfabrik, sondern soll auch dubiose Minijobs über sein Bundestagsbüro organisiert haben. Der Landesvorstand will am nächsten Montag ein Parteiausschlussverfahren beschließen.
Es wird eng für den AfD-Politiker Jan Wenzel Schmidt: Der AfD-Landesvorstand in Sachsen-Anhalt will nach Informationen von t-online am nächsten Montag ein Parteiausschlussverfahren gegen den Bundestagsabgeordneten beschließen. Schmidt, der bis Anfang 2025 auch Generalsekretär im Landesverband war, droht damit die höchstmögliche parteiinterne Strafe. Vorgeworfen wird ihm, sein Mandat immer wieder für privatwirtschaftliche Interessen missbraucht zu haben.
Die für den Start eines Parteiausschlussverfahrens notwendige Zweidrittelmehrheit im Landesvorstand sei sicher, sagten t-online mehrere Mitglieder des Landesvorstands. Vor wenigen Tagen kündigte der Vorstand noch an, ein solches Verfahren prüfen zu wollen. Zwischenzeitlich sollen dem Vorstand aber weitere belastende Dokumente zugespielt worden sein. Eine Prüfung sei deswegen nicht mehr notwendig. „Diese Dokumente sind für uns eindeutig“, sagte ein Mitglied des Vorstands zu t-online.
Die China-Reise war zwar in der Bundestagsfraktion der AfD angemeldet. Bis zur Berichterstattung von t-online war Schmidts Landesvorstand allerdings offenbar weder die Gründung der deutschen Diamantenfirmen noch der Besuch der Diamantenfabrik in China bekannt. Die Visitenkarte, die Schmidt als „Vertriebsleiter“ ausweist, liegt auch dem Vorstand vor.
Zweitens hegt der Landesvorstand nun den Verdacht, dass Schmidt Mitarbeiter im Bundestag sowie in seiner privaten Firma zum Schein beschäftigt hat. Gehaltsabrechnungen und weitere Papiere, die die Anstellungen belegen sollen, liegen dem Vorstand vor. Auch t-online wurden sie zugespielt. Zuerst berichtete der „Spiegel“.
Enge Familienmitglieder von ihm soll Schmidt demzufolge bei einer Firma angestellt haben, die E-Zigaretten und Zubehör vertreibt („Vaping“). Mitarbeiter der von ihm betriebenen Vaping-Firma wiederum soll er über sein Büro im Bundestag beschäftigt haben. Dabei soll es jeweils um sogenannte Minijobs und eine Auszahlung von rund 550 Euro pro Monat gegangen sein.










