Eskalation im Amateurfußball
Spieler bedroht Schiedsrichter – Polizei rückt an
28.03.2025 – 12:23 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei einem Kreisklassenspiel in der Region Hannover ist ein junger Schiedsrichter bedroht und ein Spieler attackiert worden. Die Vereine geben sich gegenseitig die Schuld.
Beim Spiel zwischen dem FC Hannover Stars und dem Zeder SV in der 2. Kreisklasse Hannover ist es am Sonntag zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Wie die Polizei Hannover t-online bestätigte, bedrohte ein 33-jähriger Spieler der Gastgeber einen 18-jährigen Schiedsrichter. Ein bislang unbekannter Zuschauer schlug zudem einen Spieler des FC Hannover Stars. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Bedrohung und Körperverletzung ein.
Der Vorfall ereignete sich auf dem Sportplatz des VSV Benthe in Ronnenberg in der Region Hannover. Laut Polizeiangaben kam es während des Spiels zu der Bedrohung des jungen Unparteiischen. Zudem erlitt ein 23-jähriger Spieler der Gastgeber durch einen Zuschauer leichte Verletzungen.
Die beteiligten Vereine verurteilen die Gewalt, geben jedoch jeweils der Gegenseite eine Mitschuld. „Wir haben den Spieler sofort aus der Mannschaft ausgeschlossen. Er wird kein Spiel mehr für uns machen“, sagte Esber Hissou, Trainer und Präsident des FC Hannover Stars, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ). Er sieht Provokationen der gegnerischen Mannschaft als Auslöser der Eskalation.
Ali Fakih, Trainer des Zeder SV, schildert die Situation anders. Laut „HAZ“ habe der Schiedsrichter seine Spieler nach Abpfiff um Begleitung in die Kabine gebeten. Die Stimmung sei durch wiederholte, lautstarke Kritik von Hissou an den Entscheidungen des Unparteiischen eskaliert. Ob Zuschauer seines Teams beteiligt waren, könne er nicht beurteilen – seine Spieler hätten lediglich deeskalierend eingegriffen.
Der Zeder SV veröffentlichte zudem ein Statement auf Instagram: Die Mannschaft habe sich sportlich korrekt verhalten, das Auftreten einzelner FC-Spieler sei hingegen „unsportlich und inakzeptabel“ gewesen. Man hoffe auf Konsequenzen durch die Verbände und bedanke sich beim Schiedsrichter für dessen „Besonnenheit“. Ob der Niedersächsische Fußballverband (NFV) sportrechtliche Maßnahmen ergreift, ist derzeit noch unklar.