„Das gehört sich nicht“
Matthäus kritisiert Tuchel scharf
24.03.2025 – 18:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Kurz vor seinem Debüt als englischer Nationaltrainer hatte Thomas Tuchel seinen Vorgänger überraschend deutlich kritisiert. Ein Unding, findet Rekordnationalspieler Lothar Matthäus.
Thomas Tuchel hat mit seiner öffentlichen Kritik an seinem Vorgänger Gareth Southgate nicht nur in England Aufruhr ausgelöst – auch in Deutschland zieht sein Verhalten Diskussionen nach sich. Besonders Weltmeister Lothar Matthäus fand klare Worte für den neuen Nationaltrainer der Engländer.
Nach Deutschlands Nations-League-Spiel gegen Italien äußerte sich Matthäus deutlich bei RTL: „Das gehört sich nicht. Da kriegt ein Trainer normalerweise die Rote Karte.“ Der 64-Jährige riet Tuchel zudem, sich weniger mit der Arbeit seines Vorgängers zu beschäftigen und stattdessen auf seine eigenen Aufgaben zu konzentrieren. Matthäus forderte: „Er sollte die Fehler auch mal bei sich selbst suchen und sich so zeigen, dass er über den Dingen steht. Er soll zeigen, dass sein Weg besser ist als der seines Vorgängers.“
Matthäus kritisierte zudem, dass Tuchel immer wieder Unruhe stifte: „Aber das ist ein typischer Thomas Tuchel: Der hat auch in München Fässer aufgemacht, die eigentlich zu waren. Er musste immer etwas sagen oder machen.“ Tuchel hatte im März 2023 das Traineramt beim FC Bayern von Julian Nagelsmann übernommen, musste den Klub aber bereits im Sommer 2024 wieder verlassen.
Matthäus erinnerte an diese Zeit und erklärte: „Das hat man an ihm in München am meisten kritisiert: Dass er immer eine gewisse Unzufriedenheit mitgebracht hat – mit dem Kader, mit sich selbst, mit der Spielweise, mit den Fans, mit den Journalisten.“
Hintergrund der Kritik ist Tuchels öffentliche Einschätzung der Amtszeit seines Vorgängers Southgate. Der frühere Trainer des FC Bayern und von Borussia Dortmund hatte Southgate vorgeworfen, dass Englands Nationalmannschaft unter ihm „die Identität, die Klarheit, der Rhythmus, die Wiederholung von Mustern sowie die Freiheit der Spieler, ihr Selbstausdruck, ihr Hunger“ gefehlt habe.
Matthäus räumte zwar ein, dass die „Three Lions“ unter Southgate „nicht den attraktivsten Fußball gespielt und keinen Titel geholt“ hätten. „Aber er war mit England zweimal im Finale bei der Europameisterschaft und das muss Tuchel erst mal schaffen.“ Immerhin: Tuchels Einstand als Nationaltrainer am Freitag gegen Albanien verlief erfolgreich – England siegte mit 2:0 in der WM-Quali. Am heutigen Montag (20.45 Uhr) steht das nächste Spiel gegen Lettland an.