Satiriker El Hotzo macht Geständnis
„Untragbar“: Ruth Moschner äußert sich zu Vorwürfen
17.12.2024 – 16:15 UhrLesedauer: 3 Min.
Sebastian Hotz räumte Fehlverhalten gegenüber Frauen ein. Viele Fans zeigen sich enttäuscht von dem Satiriker. Doch Ruth Moschner mahnt zur Vernunft.
„Ich möchte mich kurz zu den Vorwürfen äußern.“ Mit diesen Worten meldet sich Satiriker Sebastian Hotz, besser bekannt als El Hotzo, am Samstag auf den Plattformen X und Bluesky zu Wort. In einem längeren Post nimmt er offenbar Stellung zu Aussagen seiner Ex-Freundin, die zuvor über negative Erfahrungen in einer Beziehung sprach: „Stellt euch rein hypothetisch vor, ihr wart mal mit wem zusammen, der berühmt fürs Woke-sein ist.“ Dieser habe „privat seit Jahren systematisch Frauen“ belogen und betrogen und mit „tiefen mentalen Problemen“ zurückgelassen. Einen Namen nannte sie nicht, viele User sind sich aber sicher: Hier geht es um Sebastian Hotz.
Dieser räumt in seiner Stellungnahme anschließend ein: „Ich war in den letzten Jahren in Beziehungen wiederholt untreu und habe anschließend meine Taten in immer komplizierter werdenden Lügenkonstrukten vertuscht und die Glaubwürdigkeit meiner (Ex-)Partnerinnen diskreditiert.“ Weiter gibt er zu: „Ich habe gelovebombt, gegaslighted, manipuliert und von Exklusivität gesprochen, Frauen hingehalten und Beziehungen verheimlicht, um nicht aufzufliegen. Ich habe dabei meine Position und mein Image als reflektierter Medienmann ausgenutzt und viele Menschen damit sehr verletzt.“
Die Aussagen werden in den sozialen Netzwerken viel diskutiert. Trotz Entschuldigung hagelt es für Sebastian Hotz eine Menge Kritik. User werfen ihm unter anderem Doppelmoral vor. Sebastian Hotz stelle sich selbst als Moralapostel hin, zeige mit dem Finger auf andere Menschen. Doch er sei keinen Deut besser. „Ich vertrete öffentlich komplett andere Werte, während ich privat so komplett gegensätzlich gehandelt habe“, sagt der 28-Jährige.
Auch Ruth Moschner beteiligt sich an der Debatte. Sie macht ihre Instagram-Community darauf aufmerksam, dass man Social Media nicht mit der Realität verwechseln dürfe. „Das Internet entmenschlicht in jeglicher Hinsicht. Es schafft Heldinnen, die keine sind, und zeigt Abgründe, die ohne Algorithmus vermutlich unbemerkbar blieben. El Hotzo war lange der weiße, witzige Ritter. Ein Vorbild für Sinn und Verstand. Nun stellen wir fest, er ist einer dieser Männer, wie sie – zumindest wenn man online Glauben schenkt – zum Glück untragbar geworden sind.“
Von Sebastian Hotz hätten es viele Menschen nicht erwartet, aber dass er „dann eben doch nicht so offen, modern und süß ist, wie er in den Posts wirkt, kündigt eine weitere Erkenntnis an und hoffentlich auch bald, passend zum heutigen Tag, die Vertrauensfrage ans Internet zu stellen. Wir dürfen auch hier frei wählen. Und müssen nicht immer alles glauben, was wir lesen“, appelliert Ruth Moschner. Sie betont: Auch Prominente sind nicht fehlerfrei und keine Heiligen. „Überschätzt nicht die Leute, die im Internet sind, oder im Fernsehen und in der Öffentlichkeit“, so die 48-Jährige.
Sebastian Hotz ist durch seinen bissigen Humor bekannt. Angefangen mit satirischen Beiträgen in den sozialen Netzwerken, ist er unter anderem auch als Podcaster und Autor bekannt. Er arbeitete für das „ZDF Magazin Royale“ von Jan Böhmermann und verlor seinen Job beim RBB, nachdem er sich über das Attentat auf Donald Trump lustig gemacht hatte. Daraufhin drehte er mit Böhmermann einen Dokufilm für RTL, in dessen Rahmen er in die USA reiste und dort bei den amerikanischen Bürgern und Donald Trump um Vergebung bat.