Mehr als 100 Mitarbeiter des Rostocker Unternehmens IMG könnten ihre Jobs verlieren. Die Firma mit mehr als 60-jähriger Geschichte hat Insolvenz angemeldet.
Das Rostocker Traditionsunternehmen Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH (IMG) hat Insolvenz beantragt. Das bestätigte das Amtsgericht Rostock auf Anfrage. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Ulrich Rosenkranz eingesetzt. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet. Betroffen sind mehr als 100 Beschäftigte.
„Die Antragstellung ist sehr spät erfolgt“, sagte der zuständige Richter am Amtsgericht Steffen Rohn. Warum das Unternehmen in Schieflage geraten ist, blieb zunächst unklar. Doch seien die Monatsgehälter seit August rückständig. Das mache die Arbeit für den vorläufigen Insolvenzverwalter schwierig. Über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens werde nun zeitnah entschieden.
Seitens der Geschäftsleitung blieb eine dpa-Anfrage am Freitag unbeantwortet. Laut NDR sollen die Beschäftigten am Mittwoch erfahren, wie es weitergeht und ob sie über den 1. November hinaus noch beschäftigt werden. Auf einer Versammlung am vergangenen Freitag soll als Grund für die finanzielle Schieflage angeführt worden sein, dass es noch offene Forderungen eines indischen Unternehmens gebe.
Der Sender berichtet unter Berufung auf Mitarbeiterkreise, dass die Gehälter für Juli erst „vor wenigen Tagen“ ausgezahlt worden seien. Zudem habe die Geschäftsführung den Mitarbeitern per Rundschreiben nahegelegt, sich „warm anzuziehen“, nachdem die Versorgung mit Fernwärme wegen offener Rechnungen bereits eingestellt worden war.
Ab 1959 baute die IMG zunächst Rationalisierungsmittel für das Kombinat Schiffbau der DDR. 1990 erfolgte die Neugründung des Unternehmens im wiedervereinten Deutschland unter dem heutigen Namen.