Er will Kanzler werden
Das steckt hinter Habecks auffälligem Armband
Aktualisiert am 08.11.2024 – 13:34 UhrLesedauer: 3 Min.
Dass er Kanzler werden will, hat Robert Habeck auf kuriose Weise über X signalisiert: mit einem Taylor-Swift-Armband. In der Spitze seiner Partei gibt es Fans der Sängerin.
Robert Habeck will die Grünen als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf führen. Am Freitag will der Vizekanzler und Wirtschaftsminister nach Informationen von t-online offiziell machen. Zuvor hatten der „Spiegel“ und die ARD berichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Kür zum Spitzenmann der Grünen ist für den Bundesparteitag der Grünen geplant, der am kommenden Freitag in Wiesbaden beginnt. Dort wird Habeck um die Unterstützung der Delegierten werben, um mit Rückenwind in den Wahlkampf zu starten.
So oder so: Seine Ambitionen auf das Kanzleramt hatte er bereits unmissverständlich signalisiert. Und zwar mit einem Armband, wie es sonst Fans der US-Sängerin Taylor Swift tragen. Das zeigt Habeck in einem Video, das er am Donnerstag über die Internetplattform X geteilt hat. Zwischenzeitlich ist das Armband sogar in einer Nahaufnahme zu sehen. Die Aufschrift: „Kanzler Era“, also „Kanzler-Zeit“.
In dem kurzen Videoclip ist Habeck zu sehen, wie er ein Textmanuskript redigiert. Im Hintergrund steht ein Kalender, auf dem der 8. November – also der Tag, an dem er seine Kandidatur verkünden wird – rot umrandet ist. Überschrieben ist Habecks Video mit „Von hier an anders“ – dem Titel seines Buchs.
Dazu summt Habeck die Melodie des Hits von Herbert Grönemeyer „Zeit, dass sich was dreht“. Das Lied zu nutzen, hatte der Sänger letztens noch der CDU verboten: möglicherweise eine Spitze von Habeck an die Christdemokraten.
Nach Habecks Post haben sich nun auch die Grünen ein Verbot von Grönemeyer eingehandelt: Dessen Anwalt erklärte: „Wir haben heute auch die Partei Bündnis 90/Die Grünen und Herrn Habeck aufgefordert, es in Zukunft zu unterlassen, Lieder von Herbert Grönemeyer und hier konkret das Lied ‚Zeit, dass sich was dreht‘ für Wahlkampfzwecke zu nutzen.“
Auf X hatte Habeck sich nach mehrjähriger Pause wieder zurückgemeldet. In einem anderen Post schrieb er: „Back for good“, auf Deutsch: „endgültig zurück“. Lesen Sie hier mehr dazu.
Taylor Swift gilt mit 284 Millionen Instagram-Followern und mehr als 200 Millionen verkauften Tonträgern als größter Popstar der Welt. Ihre Fans lieben Freundschaftsarmbänder, die sie zu Hause basteln und auf Konzerten tauschen. Oft sind sie mit kleinen Aufschriften aus Swifts Songs versehen – inspiriert von einem ihrer Hits, in dem sie über Freundschaftsarmbänder singt.
Ob Robert Habeck indes Fan der Sängerin ist, ist nicht bekannt. Sein Parteigenosse Omid Nouripour rief hingegen bei seiner Bewerbungsrede auf dem Grünen-Parteitag vor einem Jahr: „Ich bin Taylor-Swift-Fan, wählt mich.“ Dort wurde er gemeinsam mit Ricarda Lang als Bundesvorstand wiedergewählt. Mittlerweile haben beide ihren Rücktritt angekündigt. Auf Taylor Swift hatte er damals verwiesen, um zu vermitteln, dass es Meinungsverschiedenheiten an der Spitze der Grünen nur im Musikgeschmack gebe.
Auch Lang ist Swiftie, wie sich Fans der Sängerin nennen: In München hatte sie im Sommer ein Konzert der Sängerin besucht, im Fan-Dress mit Blumenoutfit und Strasssteinen über den Augen. „Das war einfach pure Lebensfreude!“, schrieb sie dazu auf ihrem Instagram-Account.
Doch sie bekam dafür auch Hassmeldungen: Taylor Swift fliegt regelmäßig mit ihrem Privatjet um die Welt und stößt damit jährlich Tausende Tonnen CO2 aus. Das sei nicht mit den Zielen der Grünen zu vereinbaren, hatten damals einige Nutzer im Netz befunden.