
„Sie sind die Wohlstandsverlierer“
Rentner – Diese Lücke wird immer größer
22.12.2025 – 01:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Neue Zahlen zeigen eine immer größer werdende Lücke bei den Renten. Sahra Wagenknecht spricht bereits von den „Wohlstandsverlierern“.
Rentnerinnen und Rentner haben in den vergangenen Jahren im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung relativ an Einkommen verloren. Zwar stiegen ihre Renten, doch auch der Abstand zu den Erwerbstätigen vergrößerte sich. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die auf eine Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) zurückgehen und die dem Magazin „Stern“ vorliegen.
Demnach lag das Durchschnittseinkommen (Nettoäquivalenzeinkommen) von Ruheständlern im Jahr 2024 bei 26.723 Euro. Erwerbstätige verfügten im Schnitt über 37.243 Euro. Die Einkommenslücke zwischen beiden Gruppen belief sich damit auf 10.520 Euro. 2023 hatte sie bei 9.638 Euro gelegen. 2022 war es sogar nur bei 8.551 Euro. Damals hatten Ruheständler ein Durchschnittseinkommen in Höhe von 24.509 Euro, Erwerbstätige von 33.060 Euro.
„Rentner sind die Wohlstandsverlierer der letzten Jahre“, sagte BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht dem „Stern“. „Sie haben nicht – wie die Rentendebatte suggeriert – immer mehr, sondern immer weniger im Portemonnaie im Vergleich zur restlichen Bevölkerung.“ Sie forderte unter anderem eine „Einzahlpflicht für alle Bundestagsabgeordneten in die gesetzliche Rente“. Das BSW werde als erste Initiative einen entsprechenden Antrag stellen, „sobald wir nach einer Neuauszählung in den Bundestag einziehen“.
Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland, die zusätzlich auf Sozialhilfe angewiesen sind, ist zugleich weiter gestiegen. Ende September bezogen rund 755.300 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter, ein Anstieg um 6.000 seit Ende Juni, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die das BSW erfragte. Das seien so viele wie nie zuvor.
Den Angaben zufolge stieg die Zahl der Seniorinnen und Senioren in der Grundsicherung binnen eines Jahres um 25.000. In den vergangenen vier Jahren legte die Zahl demnach um 30 Prozent zu: Im September 2021 lag die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter bei knapp 580.000.
Frauen sind überdurchschnittlich betroffen. Ende September dieses Jahres bezogen 428.685 Frauen Grundsicherung im Alter, wie die Anfrage des BSW ergab. Das sind knapp 57 Prozent.
Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben Menschen, die älter als 67 Jahre sind und deren Rente nicht für ihren Lebensunterhalt reicht. In Deutschland lebten laut dem Statistischen Bundesamt 2024 rund 19 Millionen Menschen im Alter ab 65 Jahren.











