Ihr Lohn ist das, was Sie für Ihre Arbeit verdienen. So weit, so klar. Doch kennen Sie den Unterschied zwischen Real- und Nominallohn? Wir klären auf.
Die Unterscheidung zwischen Brutto- und Nettolohn kennen Sie wahrscheinlich gut. Doch wie steht es um die Begriffe Nominal- und Reallohn? Beide Bezeichnungen sind weniger geläufig, aber genauso wichtig für das Verständnis von Lohnentwicklung und Kaufkraft. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Bedeutung dieser Begriffe und zeigen Ihnen, worin der Unterschied zwischen Nominal- und Reallohn besteht – und warum es für Ihr Einkommen entscheidend ist, diesen Unterschied zu verstehen.
Als Nominallohn wird der Lohn bezeichnet, den Sie monatlich oder jährlich durch Arbeit verdienen. Die Angabe ist brutto oder netto möglich. Für statistische Erhebungen wird der Bruttolohn genutzt. Wie hoch Ihr Nominallohn ausfällt, hängt von Ihrer Ausbildung, Ihrem Erfahrungsgrad und Ihrem Beruf ab.
Festgelegt wird der Nominallohn auf zwei Arten. Bei Tarifverträgen verhandeln Gewerkschaften mit Arbeitgebern, um einen festen Lohnsatz für Angestellte auszuhandeln. Unterschiede gibt es hier nur aufgrund Ihres Alters und der Arbeitserfahrung. Um einen individuellen Nominallohn festzulegen, verhandeln Sie direkt mit Ihrem Arbeitgeber. Die Qualität der von Ihnen geleisteten Arbeit rückt dabei in den Vordergrund.
Der Reallohn bezeichnet das tatsächliche Einkommen, das Ihnen nach Berücksichtigung der Inflation zur Verfügung steht. Vereinfacht gesagt gibt der Reallohn an, wie viele Waren und Dienstleistungen Sie sich von Ihrem Einkommen wirklich leisten können. Während der Nominallohn die absolute Höhe des Einkommens darstellt, spiegelt der Reallohn Ihre Kaufkraft wider. Steigen die Preise (also die Inflation) und Ihr Einkommen bleibt unverändert, sinkt der Reallohn. Sie können sich in der Praxis nun weniger leisten als zuvor.
Ein rechnerisches Beispiel: Ihr Gehalt (Nominallohn) steigt um zwei Prozent, die Preise ziehen um drei Prozent an. In diesem Beispiel ist Ihr Nominallohn gestiegen, obwohl der Reallohn gesunken ist. Im Verhältnis haben Sie weniger Geld zur Verfügung, um sich Waren oder Dienstleistungen zu kaufen. Der Reallohn wird als Indikator für die wirtschaftliche Situation von Haushalten herangezogen. Er zeigt, wie viel von den nominalen Einkommenszuwächsen tatsächlich bei Verbrauchern ankommt.
Der Unterschied zwischen Nominallohn und Reallohn ist die Berücksichtigung der Kaufkraft und der Inflation bei der Berechnung. Das absolute Einkommen (der Nominallohn) steigt durch Verhandlungen mit dem Arbeitgeber oder durch Gehaltserhöhungen. Reduzieren Sie Ihre Arbeitsstunden, sinkt der Nominallohn. Zu sehen ist Ihr nominales Einkommen auf dem Gehaltszettel. Preisveränderungen am Markt haben keinen Einfluss auf Ihren absoluten Lohn.
Der Reallohn stellt dar, was Sie sich leisten können. Wenn Waren und Dienstleistungen teurer werden, sinkt Ihre Kaufkraft, auch wenn sich der Betrag auf der Lohnabrechnung nicht verändert. Ein steigender Nominallohn bedeutet nicht automatisch mehr Wohlstand, ein steigender Reallohn schon.