
Haftbefehl erlassen
Razzia gegen Menschenhändler – sieben Verdächtige im Visier
18.09.2025 – 02:59 UhrLesedauer: 1 Min.
Eine internationale Ermittlung führte zu Durchsuchungen in Berlin. Der Verdacht: Frauen wurden über Dating-Apps zur Prostitution gezwungen.
Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamts Berlin haben am Dienstag gemeinsam mit Europol eine großangelegte Razzia gegen mutmaßliche Menschenhändler durchgeführt. Sieben Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 48 Jahren wird vorgeworfen, über eine Datingplattform mehrere Frauen zur Aufnahme oder Fortsetzung der Prostitution gebracht zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte Durchsuchungsbeschlüsse für 15 Anschriften in Berlin sowie eine weitere in Brandenburg erwirkt. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, ein perfides System aufgebaut zu haben: Sie sollen Anzeigen geschaltet, Termine koordiniert und Wohnungen angemietet haben, um Frauen in die Prostitution zu drängen.
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher. Neben diversen elektronischen Datenträgern und einer Kryptowallet fanden sie auch Bargeld in fünfstelliger Höhe. Zudem entdeckten die Ermittler Waffen – ein Einhandmesser und zwei Schlagringe.
Im Verlauf der Maßnahmen gelang es den Fahndern, eine 41-jährige Tatverdächtige in Schöneberg festzunehmen. Die Frau wurde am Mittwoch einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Tiergarten vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erließ und in Vollzug setzte.
Die Ermittlungen haben internationale Dimensionen: Das sogenannte Analysis Project Phoenix von Europol begleitete die Aktion mit Informationsabgleichen und analytischer Unterstützung. Sogar die Polizei in Brasilien war in die Kooperation eingebunden. Vor Ort unterstützten Europol-Experten die forensische Sicherung von Mobiltelefonen.
Die Auswertung der sichergestellten elektronischen Datenträger dauert an. Die Ermittler erhoffen sich weitere Erkenntnisse über das Ausmaß des mutmaßlichen Menschenhandels-Netzwerks.










