In Sachsen-Anhalt steigen Drohnen und Hubschrauber auf, um eine mögliche Raubkatze zu finden. Jetzt äußert sich der Bürgermeister – und warnt.
Ausnahmezustand im Saalekreis in Sachsen-Anhalt: „Es ist kein Fake“, sagt die Ordnungsdezernentin über ein Video, das in sozialen Medien verbreitet wird. Es soll eine Raubkatze zeigen, die am Geiseltalsee im 11.000-Einwohner-Ort Braunsbedra umherläuft. Das Video hatte eine Landratsamtsmitarbeiterin selbst aufgenommen.
Im Interview mit t-online konkretisiert Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) den Verdacht: „Ich gehe von einem Puma aus“, sagt er. Das oberste Ziel sei, das Raubtier so schnell wie möglich einzufangen, „um eine Gefährdung der Bevölkerung zu vermeiden“.
Aus Sicht des Bürgermeisters muss vor allem eines verhindert werden: „Das schlimmste Szenario wäre, dass das Tier einen Menschen angreift“, sagt er t-online.
Den Menschen in Braunsbedra rät Schmitz, Wälder und Wiesen zu meiden. Über eine Teilevakuierung denke man zwar nicht nach, sagt er, aber „es würde helfen, wenn die Menschen die Augen offen halten und uns bei Sichtungen sofort informieren“.
Der Bürgermeister ruft sogenannte Katastrophentouristen dringend dazu auf, Braunsbedra fernzubleiben: „Die Einsatzkräfte sollten jetzt nicht gestört werden, das würde den Erfolg verhindern.“ Dennoch sagt er mit Blick auf die Zukunft: „Wenn die Geschichte dazu beiträgt, dass ein paar Leute auf Braunsbedra aufmerksam werden, dann ist das sicherlich gut.“ Das sei aber nicht oberstes Ziel. „Ein Raubtier, das frei herumläuft, schreckt sicherlich erst einmal ab“, so Schmitz zu t-online.
Die mutmaßliche Raubkatze war am Freitagabend am Geiseltalsee in Braunsbedra im Saalekreis gesichtet worden. Die Bevölkerung wurde über die Warn-App Nina informiert: „Nähern Sie sich keinesfalls dem Tier! Vermeiden Sie es, sich in Wiesen und Wäldern aufzuhalten.“ Wer das Tier sehe, solle sofort die 112 rufen.
Das Tier sei auch noch an anderen Stellen gesichtet worden, sagte die zuständige Dezernentin, unter anderem in einem Ortsteil der Nachbarstadt Mücheln. Sollte das Tier entdeckt werden, soll ein Experte das Tier betäuben, so der Plan. Anschließend soll es zu einem Zoo gebracht werden.