Das sind Rammstein-Fans nicht gewohnt: In Dresden müssen die Rocker um Till Lindemann früher als ursprünglich geplant von der Bühne. Woran das liegt.
Die Rockband Rammstein wird bei den vier Konzerten in der Dresdner Flutrinne in dieser Woche spätestens um 22 Uhr die Bühne verlassen müssen – und damit früher als bei den letzten Konzerten der Tour. Gegenüber der „Sächsischen“ sagte eine Stadtsprecherin, dass der Konzertveranstalter der Truppe von Sänger Till Lindemann „entgegen der ursprünglichen Planungen die Konzerte um eine Stunde vorverlegt“ habe.
Grund sei der Lärmschutz ab 22 Uhr. Grünen-Stadträtin Susanne Krause verwies in dem Bericht auf die Sorgen der Anwohner: Die Rammstein-Konzerte seien schließlich in der Regel außergewöhnlich laut und „die Schulkinder in den jungen Stadtteilen Friedrichstadt und Pieschen können nicht einfach ein bisschen länger schlafen.“
Die Erklärung kommt dem Bericht zufolge nicht bei allen Stadtratsmitgliedern gut an: Holger Zastrow nannte die Vorgaben des Rathauses einen „erneuten Auswuchs der grünen Spießbürgerlichkeit.“ Zastrow hätte demnach nichts gegen ein Rammstein-Konzert bis Mitternacht.
200.000 Menschen wollen Rammstein in Dresden sehen
Für die vier Konzerte am Mittwochabend, Donnerstag und am Wochenende auf dem Open-Air-Gelände an der Messe Dresden in der Flutrinne werden in diesen Tagen rund 200.000 Fans erwartet. Während die Hotels nahezu ausgebucht sind, und die Geschäfte der Stadt sich auf den Andrang freuen, sorgt der Lärm der Konzerte bei manchen Dresdnern für Sorge.
Unter einem Facebook-Beitrag der Stadt, der über die Verkehrseinschränkungen informieren sollte, wurde in den letzten Tagen vehement über die lauten Konzerte diskutiert. Ein Nutzer schrieb: „Es gibt aber Anlieger und Anwohner, die nicht gefragt werden ob Sie beschallt werden möchten und trotzdem morgens 3 Uhr aufstehen müssen.“ Die beliebteste Replik darauf war ein schlichtes „Zieh aufs Dorf.“
Die Stadt versprach, dass die Dresdner Nächte wegen der Lärmschutzregelung „genauso ruhig wie immer“ werden würden.