Brand mit 59 Toten
Nach Feuer-Katastrophe: Café von Klub-Betreiber gestürmt
17.03.2025 – 18:26 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei einem Feuer in einer Diskothek in Nordmazedonien sterben 59 Menschen. Kurz darauf kommt es zu schweren Ausschreitungen, bei denen ein Café gestürmt wird.
Am Montagnachmittag ist es am Rande einer Demonstration in Kočani im Osten Nordmazedoniens, etwa 120 km östlich von Skopje, zu schweren Ausschreitungen gekommen. Dabei sollen mehrere Personen die Scheiben eines Cafés eingeschlagen haben und anschließend in das Lokal eingedrungen sein, berichtet die Schweizer Zeitung „20 Minuten“. Begleitet wurde der Protest von Rufen wie „Wir fordern Gerechtigkeit“, „Jeder könnte der Nächste sein“ und „Mörder“, berichtet das mazedonische Nachrichtenportal „mkd.mk“.
Bei dem Besitzer des Cafés soll es sich auch um den Betreiber des Klubs „Pulse“ handeln. Dort starben bei einem verheerenden Feuer am Wochenende mindestens 59 Menschen, 155 weitere wurden verletzt. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Polizei habe die Demonstranten nicht daran gehindert, das Café zu stürmen, teilte ein „20 Minuten“-Reporter seine Beobachtung mit. Ihm zufolge beteiligten sich Hunderte Menschen an der Protestaktion. Bis zu der Eskalation sei die Demonstration friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen.
Nach bisherigen Ermittlungen soll eine Funkenmaschine, die während einer Bühnen-Show eingesetzt wurde, das Feuer in dem Klub ausgelöst haben. Die Funken entzündeten wohl die Deckenkonstruktion, die aus leicht entflammbarem Material bestand.
Zum Zeitpunkt der Katastrophe befanden sich etwa 1.500 junge Leute in der Diskothek. Die Polizei ermittelt weiterhin. Im Zusammenhang mit dem Unglück wurden inzwischen mehrere Personen festgenommen. Für vier Verdächtige wurden Haftbefehle erlassen.
Inzwischen ist auch internationale Hilfe angelaufen. Bislang seien 51 Verletzte in Krankenhäuser ins Ausland gebracht worden, darunter nach Serbien, Bulgarien, Griechenland und in die Türkei, sagte Außenminister Timco Mucunski laut der nordmazedonischen Nachrichtenagentur MIA. Weitere Patienten mit schweren Brandwunden sollen ebenfalls ins Ausland geflogen werden, kündigte Mucunski an. Ihre Behandlung sei äußerst komplex, viele Krankenhäuser in der Region seien dafür jedoch nur begrenzt ausgerüstet, begründete der Chef der nordmazedonischen Krankenkasse, Saso Klekovski, die Verlegungen.