Schräge Szene auf Weihnachtsmarkt
Poller werden bis zu 40 Mal pro Stunde verschoben
Aktualisiert am 28.11.2025 – 12:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Zum Schutz des Christkindlesmarkts setzt Augsburg erstmals auf mobile Sperren. Diese Poller müssen von Beschäftigten mit speziellen Hubwägen bewegt werden.
In Augsburg müssen schwere Poller derzeit rund 40 Mal pro Stunde bewegt werden – zum Schutz des Christkindlesmarkts. Die Stadt hat in der Maximilianstraße erstmals mobile Absperrungen installiert, um die Sicherheitszone für den Markt besser zu kontrollieren und möglichen Attentätern die Zufahrt zu erschweren. Gleichzeitig fahren weiterhin Straßenbahnen durch den Bereich – und das erfordert einen hohen logistischen Aufwand, wie die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ und die „Bild“ berichten.
Sobald eine Tram einfährt, muss ein 450 Kilogramm schwerer Poller beiseitegeschoben werden. Bei einem 7-Minuten-Takt der Linien 1 und 2 ergebe das bei zwei Pollern auf jeder Seite rund 40 Pollerbewegungen pro Stunde, wie „Bild“ berichtet. Die Stadt Augsburg spricht laut „Augsburger Allgemeine“ von einem verbesserten Sicherheitskonzept.
In den Vorjahren hatte die Stadt feste Betonquader eingesetzt, um die Sicherheit des Weihnachtsmarktes zu gewährleisten. Nun reagierte sie unter anderem auf eine Gefährdungseinschätzung aus dem vergangenen Jahr, als ein möglicher Anschlagsplan eines mutmaßlichen IS-Sympathisanten bekannt geworden war. Die Maximilianstraße galt dabei als besonders gefährdet.
Eine zwischenzeitlich diskutierte Einstellung des Straßenbahnverkehrs während des Christkindlesmarkts wurde verworfen. Laut Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) stellt das jetzige Konzept „Sicherheit und Nahverkehr sicher“ und greift dabei weniger in das Stadtbild ein als frühere Maßnahmen mit Betonblöcken, wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet.
Die Poller werden von sechs Mitarbeitenden eines beauftragten Sicherheitsunternehmens zwischen 11 Uhr und dem Abend händisch versetzt. Die Stadt spricht von einem mittleren fünfstelligen Betrag für die Personalkosten – dabei seien auch früher schon Personalkosten für Sicherheitsdienste angefallen. „Bild“ berichtete, der Kauf von acht dieser Poller und vier dazugehörigen Hubwagen hätte 250.000 Euro gekostet.
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) kündigte laut „Augsburger Allgemeine“ im Stadtrat an, dass man sich mit einer dauerhaften, baulichen Lösung befassen wolle. Eine Untersuchung von 2016 hatte versenkbare Poller noch als zu störanfällig eingestuft – deutlich teurer sind sie auch. Ob es inzwischen technische Alternativen gibt, werde erneut geprüft.











