Eine „Mesalliance“
Philosoph sieht bereits Ende von Schwarz-Rot
03.07.2025 – 05:19 UhrLesedauer: 1 Min.
Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk sieht keine Zukunft in der Koalition aus Union und SPD. Aber auch zur FDP hat er sich geäußert.
Peter Sloterdijk glaubt, dass in der schwarz-roten Bundesregierung schon der Keim für ihren späteren Zerfall angelegt ist. Zwar wünsche er der Regierung von Kanzler Friedrich Merz Erfolg, doch halte er die Koalition aus CDU/CSU und SPD für eine „Mesalliance“, eine Ehe zwischen Partnern, die nicht wirklich zusammenpassen, sagte der bekannteste deutsche Philosoph der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
Merz habe in den Koalitionsvertrag viele Forderungen der SPD übernommen, die den Überzeugungen der Union widersprächen. „Die SPD hat sich bei den Koalitionsverhandlungen so verhalten, als hätte sie die Wahl gewonnen – das ist eigentlich unannehmbar“, sagte Sloterdijk.
„Dass Merz das mit sich machen ließ, zeigt, dass er das Amt unbedingt ausüben wollte. Er war sozusagen übermotiviert. Er hätte sich dazu aber niemals verleiten lassen dürfen, denn das sind Fehler, die sich früher oder später rächen.“
Sloterdijk steht persönlich der FDP nahe und hatte dem früheren Parteichef Christian Lindner schon im vergangenen Sommer empfohlen, aus der Ampelkoalition auszusteigen. „Die FDP wäre heute noch im Bundestag, wenn sie damals meinem Rat gefolgt wäre“, sagte er. „Dann wäre Lindner als Gewinner aus der Affäre ausgestiegen – so hat er die Verliererkarte gezogen.“