Reserven schrumpfen 2025 weiter
Pflegeversicherung vermeldet Milliardenminus
14.03.2025 – 07:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Nach den gesetzlichen Krankenkassen vermelden auch die Pflegekassen alarmierende Zahlen. Experten fürchten, dass sich die Lage 2025 noch weiter verschlimmert.
Nicht nur die gesetzlichen Krankenkassen kämpfen mit finanziellen Problemen: Auch die deutschen Pflegeversicherungen vermelden 2024 ein deutliches Minus von 1,54 Milliarden Euro. Das schreibt „tagesschau.de“ und beruft sich dabei auf Zahlen des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV).
Die Vorstandsvorsitzende des GKV Doris Pfeiffer sagte dem ARD-Hauptstadtstudio: „Der Pflege steht das Wasser bis zum Hals. Und der Pegel steigt.“ Schon jetzt könne man mit Blick auf 2025 sagen, dass die Lage besorgniserregend sei. Auch trotz der erst vor Kurzem eingeführten Beitragserhöhungen rechnet der GKV auch in diesem Jahr mit einem Defizit von etwa einer halben Milliarde.
Im vergangenen Jahr hätte das erste Mal seit der Einführung der gesetzlichen Versicherungen eine der Pflegekassen Hilfen beantragen müssen. Aber auch die dafür veranschlagten Reserven des Bundesamtes für Soziale Sicherung (BAS) verkleinern sich deutlich. Anfang 2024 haben sie, wie „tagesschau.de“ schreibt, bei etwa 1,8 Milliarden Euro gelegen, Ende des Jahres betrugen sie nur noch etwa eine Milliarde. Pfeiffer warnt deswegen: „Ohne zusätzliche Finanzmittel wird der Pflege-Ausgleichfonds in wenigen Monaten ausgeschöpft sein.“
Auch beim BAS zeigt man sich besorgt. Wie „tagesschau.de“ schreibt, rechne man damit, dass die Mittel schon Ende April nur noch 300 Millionen betragen könnten. BAS-Präsident Frank Plate appelliert deswegen an die Politik: „Es geht darum, einen drohenden Dominoeffekt zu vermeiden.“
Denn: Um den Fonds wieder aufzufüllen, müssen die soliden Kassen größere Teile einzahlen. Deswegen besteht die Gefahr, dass auch sie in finanzielle Schieflage geraten.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) musste auch nach dem Ende der Ampelregierung die Beitragssätze für die Pflegeversicherungen noch einmal anheben. Gleichzeitig erklärte der Minister, dass die Pflegekassen so problemlos durch 2025 kommen sollten. Dennoch betonte er die Wichtigkeit einer generellen Pflegereform.