Im Hamburger Hauptbahnhof wurde zeitweise ein Bahnsteig gesperrt. Offenbar war in einem Zug ein Reisender, der womöglich mit einem tödlichen Virus infiziert ist.
Die Bundespolizei hat am Mittwochnachmittag den Bahnsteig an Gleis 4 im Hamburger Hauptbahnhof abgesperrt, Passagiere mussten den Bereich verlassen. Wie die „Bild“ erfahren haben will, ist der Grund eine mögliche gefährliche Virusinfektion eines Reisenden. Weitere Medien berichten ebenfalls darüber. Am Abend wurde die Sperrung wieder aufgehoben. Zunächst war von zwei gesperrten Bahnsteigen die Rede.
Laut des „Bild“-Berichts ist ein 26-jähriger Medizinstudent mit seiner Freundin im ICE von Frankfurt/Main nach Hamburg gefahren. Die beiden seien zuvor mit dem Flugzeug aus Ruanda gekommen, wo der Student einen mit dem Marburg-Virus infizierten Patienten behandelt hatte. Während der Zugfahrt nach Hamburg entwickelte der Medizinstudent selbst grippeähnliche Symptome, ihm sei unter anderem leicht übel gewesen. Fieber habe er nicht gehabt.
Der 26-Jährige und seine Partnerin seien isoliert worden und kamen mit einem Isolationsrettungsfahrzeug ins Uniklinikum Eppendorf (UKE), heißt es. Ob sich die beiden tatsächlich angesteckt haben, ist bislang unklar. Ein Sprecher des Bezirksamtes Hamburg-Nord sagte der dpa, dass das Gesundheitsamt des Bezirksamtes über die Polizei die Personenfestsetzung im Hauptbahnhof veranlasst habe.
Gesundheitsamt und Bundespolizei wollen nun alle Reisenden ermitteln und kontaktieren, die in der Nähe des mutmaßlich Erkrankten im Zug saßen. Das erklärt Feuerwehrsprecher Christian Wolter in einem Video, das auf der Plattform X zu sehen ist. Der betroffene ICE sei laut eines Reporters vor Ort zur Untersuchung und Desinfizierung in den weniger frequentierten Bahnhof Hamburg-Harburg gebracht worden. Nach Freigabe durch das Gesundheitsamt konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen.
Das Marburg-Virus könne ein „schweres klinisches Krankheitsbild“ hervorrufen und gehe mit hoher Sterblichkeitsrate einher, berichtet das Auswärtige Amt. Lesen Sie hier mehr dazu. Fast alle dokumentierten Fälle seien bislang auf dem afrikanischen Kontinent aufgetreten.