Schlechte Ernte in Spanien
Paprikapreise schnellen in die Höhe
18.04.2025 – 00:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Gemüseart ist derzeit besonders teuer: Paprika. Eine Besserung dürfte erst in einigen Wochen kommen.
Wer sich ein paar gefüllte Paprikaschoten kochen will, wird derzeit an der Supermarktkasse staunen. Die Preise sind in den vergangenen Wochen heftig gestiegen. In manchen Märkten liegen sie bei 4,99 Euro pro Kilo, Rewe verlangt online sogar 5,58 Euro pro Kilogramm roter Paprika.
Ein Blick auf die Preisentwicklung bei Datenportal Statista zeigt ebenfalls: Im Januar des Jahres 2025 lag der Verbraucherpreisindex bei 123,8. Daraus ist abzuleiten, dass die Preise im Vergleich zum Jahr 2020 um 23,8 Prozent gestiegen sind.
Woran liegt es? Ein Grund ist die Situation in Spanien. Im vergangenen Jahr gab es schwere Fluten, die in der Region Valencia unter anderem die Anbauflächen betrafen. Die Folge waren Engpässe beim Anbau und der Ernte von Paprika. „Spanien hatte große Probleme beim Anbau“, bestätigte auch Marco Bergman von der niederländischen Agrarfirma Harvest House der Landwirtschaftswebseite „Hortidaily“. Sein Unternehmen versucht, den europäischen Markt durch Produkte aus den Niederlanden zu versorgen. Er rechnete aber mit einer Knappheit bei Paprika bis zur 17. Kalenderwoche, die nach Ostern beginnt. „Wie die Situation danach aussehen wird, bleibt abzuwarten“, fügt er hinzu.
In der Saison 2023/2024 erreichten die spanischen Paprikaexporte noch einen Rekordwert von 1.612,44 Millionen Euro, bei einem Durchschnittspreis von 1,98 Euro pro Kilo, so das spanische Statistikportal Hortoinfo. Spanien exportierte 815.860 Tonnen, 5,52 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine Zunahme der Käufe aus Deutschland von 15,59 Prozent zurückzuführen.
Die aktuell geringe Produktion in Spanien hat die Preise sowohl für rote als auch für gelbe und grüne Paprika in die Höhe getrieben. Jetzt haben Unternehmen in Belgien und den Niederlanden mit der Ernte begonnen, das könnte zumindest regional für niedrigere Preise sorgen. Ein Einkaufschef eines deutschen Discounters sagte aber der „Bild“-Zeitung: „Die Verunsicherung im Handel ist deutlich. Viele Supermärkte kaufen wenig ein und decken lediglich den nötigen Bedarf.“ Er glaube nicht, dass vor Ende Mai die Preise auf unter vier Euro pro Kilogramm sinken. Und auf Sonderangebote sollte man derzeit nicht warten.