
Skandal in Österreich
Rassismusvorwurf gegen Konditorei: „Wie kann man so sein?“
23.12.2025 – 17:25 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Sprache wandelt sich stetig. Viele Wörter sind heute nicht mehr gängig oder gelten als rassistisch. Eine Konditorei will sich dem nicht anpassen.
Die österreichische Konditorei Zehrer aus Klagenfurt bietet in ihrem Onlineshop eine Schokolade als „Negerbrot“ an. In sozialen Netzwerken löst das Empörung aus. Das Unternehmen kann das nicht nachvollziehen – und will den Namen behalten.
Von Mozartkugeln über Marzipanfiguren bis hin zu unterschiedlichen Torten hat die Konditorei ein breites Angebot an Süßwaren. Um einen Bestseller gab es aber zuletzt im Internet immer wieder Diskussionen. „Die Bezeichnung einer Erdnussschokolade als ‚N****brot‘ ist nicht mehr unproblematisch“, erklärt zum Beispiel eine Frau bei Facebook. Der Begriff sei rassistisch belastet und werde von vielen Menschen als verletzend empfunden. Sie stellt klar: „Unabhängig davon, wie er früher gemeint war, zählt heute die Wirkung.“
Auch eine andere Frau äußert sich empört: „Dass so etwas heute noch möglich ist, verstehe ich nicht. Wie kann man als Unternehmen so rücksichtslos sein?“
Auf Anfrage der „Kleinen Zeitung“ erklärt die Konditorei Zehrer, dass die Schokolade intern bereits seit Längerem nur noch „Erdnussbrot“ genannt werde. Von einer offiziellen Umbenennung sieht man dennoch ab. „Ganze Generationen kennen es als Negerbrot und verbinden damit Kindheitserinnerungen. Das ist nicht abwertend gemeint“, erklärt ein Mitarbeiter.
Wenn danach gefragt werde, ergebe es keinen Sinn, zu sagen, man habe es nicht. Besonders für die älteren Kunden, die das Produkt so kennen und bezeichnen, sei das Wort nicht abwertend gemeint, versichert der Mitarbeiter. Allerdings gehe man gleichzeitig davon aus, dass die Bezeichnung bald aus dem Sprachgebrauch verschwinde, da die nachkommenden Generationen das Wort kaum noch verwenden. Bis es so weit ist, soll der Name bleiben.










