Energiewende in der Stadt
Nürnberg will aus Abwasser Wärme gewinnen
10.04.2025 – 19:24 UhrLesedauer: 1 Min.
In Nürnberg soll das gereinigte Abwasser aus einem Klärwerk bald Fernwärme liefern. Die Stadt setzt damit auf eine neue Quelle für klimafreundliche Energie.
Die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (Sun) und das Energieunternehmen N-Ergie haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, um in Nürnberg aus Abwasser Wärme zu gewinnen. Das teilte die Stadtverwaltung nach der Stadtratssitzung am Mittwoch mit. Ziel sei es, am Klärwerk 1 in der Adolf-Braun-Straße eine Großwärmepumpe zu errichten, die das geklärte Wasser vor seiner Einleitung in die Pegnitz zur Energiegewinnung nutzt.
Das Klarwasser, das nach der Reinigung in den Fluss fließt, hat Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Die Wärmepumpe solle dem Wasser dann die Energie nehmen und diese aufbereitet ins Fernwärmenetz einspeisen. Danach soll das Wasser wie bislang in die Pegnitz geleitet werden. Durch die Abkühlung des Klarwassers werde zugleich die Erwärmung der Pegnitz im Sommer verringert.
Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagt: „Abwasser ist eine kostenlose Energiequelle, die wir zum klimafreundlichen Heizen in der Stadt nutzen können.“ Umweltreferentin Britta Walthelm (Die Grüne)n betont: „Das Klärwerk ist einer der größten Energieverbraucher der Stadt. Indem wir überschüssige Wärme nutzen, kommen wir dem Ziel der Klimaneutralität ein Stück näher.“
Nach aktuellem Entwurf habe die Großwärmepumpe eine Leistung von 15 Megawatt (MW), dabei verbrauche sie selbst rund 7 MW. Die N-Ergie arbeitet nach Angaben der Stadt gerade die Entwürfe aus und bereitet eine Ausschreibung vor. Die Anlage könnte demnach Mitte 2028 in Betrieb gehen.