Nicht nur Muskelkater
Diese Ursachen können hinter Muskelschmerzen stecken
Aktualisiert am 10.12.2025 – 08:00 UhrLesedauer: 4 Min.
Nach einem anstrengenden Work-out schmerzen oft die Muskeln, manchmal für Tage. Halten die Beschwerden noch länger an, können auch Krankheiten dahinterstecken.
Wenn nach einem harten Training die Muskeln ein paar Tage lang schmerzen, ist das zunächst völlig normal. Halten die Beschwerden jedoch länger als zwei Wochen an oder werden zunehmend stärker, sollte man der Ursache auf den Grund gehen. Was die Muskeln schmerzen lässt und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Schmerzen in der Muskulatur, Myalgie genannt, können viele Ursachen haben. Zu den häufigsten Auslösern der stechenden, ziehenden, krampfartigen oder brennenden Schmerzen gehören Fehlhaltungen und Überlastungen. Eine zu stark beanspruchte Muskulatur verspannt, verhärtet und kann verkrampfen. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entstehen. Besonders häufig ist die Nacken-, Schulter- und Rückenpartie von muskulären Verspannungen betroffen. In Form von Muskelkater zeigen sich Muskelschmerzen oft in den Beinen. Von Muskelkrämpfen sind die Waden häufig betroffen.
„In den meisten Fällen stecken hinter Muskelschmerzen Fehlbelastungen mit Überforderung beziehungsweise eine Überanstrengung. Der sehr häufig auftretende Muskelkater ist das beste Beispiel für eine zu starke Strapazierung der Muskeln“, erklärt Dr. Bernhard Dickreiter, Facharzt für Physikalische Therapie und Rehabilitative Medizin. „In der Folge kommt es zu Übersäuerungen und winzigen, vorübergehenden Faserverletzungen. Wer jetzt keine Pause einlegt, riskiert ernsthafte Verletzungen und ausgeprägte Muskelfaserrisse.“
Neben Überlastungen, etwa durch langes Sitzen am Schreibtisch, schweres Heben oder Über-Kopf-Arbeiten, sind Verletzungen ein weiterer häufiger Grund für Muskelschmerzen. Diese können durch einen Unfall entstehen, etwa durch einen Zusammenstoß beim Sport oder durch Umknicken beim Laufen. Muskelprellungen, Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse und Muskelrisse sind beim Sport keine Seltenheit. Unter anderem sind Fußballer, Basketballer, Tennisspieler und Läufer häufig betroffen.
„Muskelzerrungen sind meist durch Überdehnung beim Sport verursacht und führen oft zu einer spürbaren Verspannung des betroffenen Muskels – häufig in Arm oder Wade – bis hin zu krampfartigen Schmerzen. Im Grunde genommen ist eine Muskelzerrung nichts anderes als eine starke Überdehnung durch schnelle, plötzliche Bewegungsänderungen“, sagt Dickreiter. „Muskelfaserrisse betreffen vor allem die Beine. Stechende, spitze Schmerzen sind ein typisches Symptom, ebenso eine deutlich schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit.“
Es kann aber auch sein, dass ernste Erkrankungen hinter den Muskelschmerzen stecken. Eines der vermutlich bekanntesten Beispiele für Muskel- und Gliederschmerzen ist die Grippe. Bei der Grippe treten die Symptome rasch auf und die Betroffenen sind erschöpft und empfinden starke Schmerzen in den Gliedern, sodass sie nur schwer aufstehen können. Zurückzuführen sind die Muskelschmerzen auf die Autoimmunreaktion des Körpers gegen die Erreger.












