Nur München ist teurer
Rekordpreis für Glühwein? Düsseldorfer Verkäufer erklärt sich
Aktualisiert am 15.11.2024 – 06:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Winzer vom Düsseldorfer Weihnachtsmarkt muss seinen Glühwein so teuer wie nie zuvor verkaufen. Was dahintersteckt und ob er eine Kundenflucht fürchtet.
Der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt verzeichnet offenbar einen Preisrekord beim Glühwein. Am Stand von Herbert Engist wird in dieser Weihnachtszeit für den 0,2-Liter-Becher Glühwein nicht mehr wie im vergangenen Jahr 4,50 Euro verlangt – sondern nun fünf Euro. Auch das Pfand steigt von zwei auf 2,50 Euro. So teuer war der Glühwein in Düsseldorf wohl noch nie.
Der „Rheinischen Post“ sagte der Winzer, dass ihn eine Kombination verschiedener Faktoren zu der Preiserhöhung gezwungen habe. Darunter fallen laut Engist neben den gestiegenen Strompreisen, höhere Standmieten und Spritkosten auch die erhöhte Lkw-Maut, die er auf seiner Fahrt von Freiburg nach Düsseldorf bezahlen muss.
Seit dem 1. Juli wird die Maut auch schon für kleinere Transporter ab 3,5 Tonnen fällig. Bezahlen muss die Maut jeder Lkw-Besitzer – die tatsächlichen Kosten variieren. Pro Tonne ausgestoßenem CO₂ fällt ein Aufschlag von 200 Euro an, die tatsächlichen Kosten orientieren sich also an der Emissionsklasse des jeweiligen Lkws.
Erschwerend, so Engist zur „Rheinischen Post“, sei dann noch eine Weinernte in diesem Jahr hinzugekommen, die wegen des nassen Sommers rund 20 Prozent geringer ausgefallen sei. Mit einem großen Einbruch seiner Glühweinbilanz rechnet er trotz der Preiserhöhung nicht.
Laut einer Untersuchung des Portals Coupons.de liegt der durchschnittliche Glühwein-Preis in diesem Jahr bei 4,24 Euro – Pfand ist da nicht eingerechnet. Dies sei eine Steigerung um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Übrigens: Laut dem Bericht hatte Engist zur Jahrtausendwende noch zwei Euro für den Glühwein verlangt. So ändern sich die Zeiten.
Den teuersten Glühwein Deutschlands hat Düsseldorf dennoch nicht zu bieten: Preise von fünf Euro werden auch in Köln, Berlin und Hamburg aufgerufen. Auf zwei Weihnachtsmärkten in München werden in diesem Jahr sogar bis zu sechs Euro verlangt.