Die Einwohner einer kleinen Gemeinde in Ostfrankreich haben sich für einen ungewöhnlichen Namen entschieden. Dabei hat das Tradition.
Die Bewohner der ostfranzösischen Gemeinde Olley haben sich für den Namen „Verbrannte Hintern“ als Eigenbezeichnung entschieden. In einer zweiwöchigen Abstimmung erhielt die Bezeichnung „cul brûlé“ die meisten Stimmen. Insgesamt beteiligten sich 89 der rund 200 Einwohner an der Wahl.
Laut Bürgermeister David Buono gab es acht verschiedene Namensvorschläge. Zur Wahl standen in Olley auch sieben weitere Bezeichnungen für die Einwohner, die sich alle vom Stadtnamen ableiteten. In Frankreich gibt es für solche Einwohnernamen zahlreiche Möglichkeiten. So heißen die Bewohner von Paris Parisiens, die Menschen in Reims werden Rémois genannt, wer aus Bordeaux kommt, ist ein Bordelais, und in Besançon leben Bisontins.
„Cul brûlé“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „verbrannter Hintern“. Die Bezeichnung war bereits zuvor als Spitzname bekannt, berichtete der Lokalsender France Bleu.
Die genaue Herkunft des Namens ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Buono vermutet, dass er entweder aus dem Dreißigjährigen Krieg stammt oder auf die Ölproduktion im Mittelalter zurückgeht. Diese beiden historischen Ereignisse könnten den Ursprung des Spitznamens erklären.
Trotzdem gibt es unterschiedliche Meinungen unter den Einwohnern von Olley. Einige bevorzugen traditionellere Bezeichnungen, während andere stolz auf den ungewöhnlichen Namen sind. So sagte Anwohnerin Séverine dem Lokalsender France 3: „Wir sind stolz darauf, ‚verbrannte Hintern‘ zu sein.“