
Bahn muss Strafgelder zahlen
„Miserables Baustellen-Management“
27.12.2025 – 04:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Baustellen der Bahn werden offenbar spät angekündigt. Die Bundesnetzagentur eskaliert nun die Maßnahmen gegen das Unternehmen.
Die Bahn wird von der Bundesnetzagentur scharf kritisiert. Der Präsident der Behörde, Klaus Müller, wirft der Deutschen Bahn ein „miserables Baustellen-Management“ vor. Er verstehe, dass die Modernisierung des Schienennetzes eine gewaltige Herausforderung sei, eine Operation am offenen Herzen, sagte Müller der „Rheinischen Post“. „Aber der Personen- und Güterverkehr muss weiterlaufen.“
Die Bundesnetzagentur habe gegen die Bahnnetz-Tochter InfraGO Zwangsgelder verhängt – und zwar 2,8 Millionen Euro wegen mangelhafter Baustellen-Ankündigungen. Doch geändert habe sich nichts. „Daher setzten wir nun auf Strafzahlungen. Die Bahn muss alle Verkehrsunternehmen, die das Netz nutzen, entschädigen.“ Bei sehr spät kommunizierten Baustellen gehe man einen Schritt weiter, sagte Müller. „Dann kann die Baumaßnahme nicht wie geplant stattfinden.“ Hiergegen klage die Bahn allerdings.
Vor allem kurzfristige Baustellen sind offenbar ein Problem. Im Sommer habe die Bahn den Wettbewerbern nur 62 Prozent der Baustellen rechtzeitig mitgeteilt, im Spätherbst seien es nur 55 Prozent gewesen. „So geht das nicht weiter“, sagte Müller.
Bei der Pünktlichkeit kann die Bahn jedoch Erfolge vermelden. Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge deutlich pünktlicher als sonst. Wie die „Bild“-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Bahnkreise meldete, erreichten an den Weihnachtstagen 75 Prozent der ICE- und IC-Züge die Bahnhöfe pünktlich. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht.
Ein Bahnsprecher bestätigt gegenüber der Zeitung: „Am 24. und 25. Dezember lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr bei über 75 Prozent.“ Insgesamt beförderte die Bahn nach eigenen Angaben über die Feiertage fünf Millionen Reisende.











