
12,5 Milliarden Euro
Trade Republic wird wertvollstes deutsches Start-up
Aktualisiert am 18.12.2025 – 16:25 UhrLesedauer: 3 Min.
Vom Handybroker zum Milliardenunternehmen: Trade Republic wächst schneller, als viele erwartet haben. Der Erfolg verändert den Wettbewerb im Bankensektor.
Der Online-Broker Trade Republic ist nach eigenen Angaben zum wertvollsten deutschen Start-up aufgestiegen. Beim Verkauf von Firmenanteilen durch frühe Investoren wurde das Berliner Unternehmen mit 12,5 Milliarden Euro bewertet, teilte Trade Republic mit. Damit liegt der Smartphone-Broker vor der Münchner Rüstungsfirma Helsing, die im Sommer mit zwölf Milliarden Euro bewertet worden war.
Gegenüber der letzten Finanzierungsrunde aus dem Jahr 2022 hat sich der Unternehmenswert mehr als verdoppelt. Damals lag die Bewertung noch bei rund fünf Milliarden Euro. Trade Republic, das vor allem bei jungen Nutzerinnen und Nutzern beliebt ist, setzt damit ein starkes Ausrufezeichen im deutschen Fintech-Markt.
Christian Hecker, Mitgründer des Unternehmens, führt das schnelle Wachstum als zentralen Treiber der neuen Bewertung an. „In den vergangenen 18 Monaten haben wir unsere Kundenbasis auf mehr als zehn Millionen Menschen verdoppelt, die zusammen ein Vermögen von 150 Milliarden Euro verwalten“, sagte Hecker.
An der Transaktion beteiligten sich bestehende Investoren, die Anteile von frühen Geldgebern übernahmen. Dazu zählt etwa der Founders Fund des US-Milliardärs Peter Thiel. Hinzu kamen neue Investoren, darunter die US-Vermögensverwalter Fidelity und Wellington, der Staatsfonds Singapurs GIC sowie die Investmentfirma Aglaé der französischen Arnault-Familie, die den Luxusgüterkonzern LVMH kontrolliert.
Trade Republic startete 2019 als Onlinebroker und profitierte während der Corona-Pandemie von einem starken Ansturm privater Anleger. Seit 2023 verfügt das Unternehmen über eine Vollbanklizenz und bietet neben dem Wertpapierhandel auch Girokonten, Bezahlkarten und Kinderdepots an. Zudem expandierte der Anbieter in mehrere europäische Länder, darunter Frankreich, Italien und Spanien.
Mit niedrigen Gebühren beim Aktienhandel, vergleichsweise hohen Zinsen auf Tagesgeld und kostenlosen Sparplänen für Indexfonds – sogenannte ETFs, die einen Börsenindex wie den Dax nachbilden – macht Trade Republic etablierten Banken zunehmend Konkurrenz.
Durch die neue Bewertung floss Trade Republic kein frisches Kapital zu. Sie ermöglichte jedoch frühen Investoren einen gewinnbringenden Ausstieg. Der Druck für einen Börsengang sinkt damit. Dieser sei nicht geplant, sagte eine Sprecherin. Nach eigenen Angaben ist Trade Republic seit drei Jahren profitabel und „benötigt kein externes Kapital“.











