Kinder bekommen besonders häufig Nasenbluten, aber auch Seniorinnen und Senioren haben öfter damit zu tun. Eine mögliche Ursache: Medikamente.
Grundsätzlich kann Nasenbluten Menschen jedes Alters betreffen. Meist tritt es aber bei Kindern auf. Die Blutgefäße in ihrer Nase sind so fein, dass sie zum Beispiel beim Schnäuzen oder Nasenbohren leicht verletzt werden. Das Nasenbluten ist dann in der Regel kein Grund zur Sorge.
Auch Seniorinnen und Senioren haben häufiger Nasenbluten. Dies kann verschiedene harmlose, aber auch ernste Ursachen haben. Daher sollten ältere (aber auch jüngere) Menschen wiederkehrendes Nasenbluten ärztlich abklären lassen.
Vor allem der vordere Nasenabschnitt, in dem zahlreiche kleine Blutgefäße liegen, ist besonders anfällig für Nasenbluten. Mit welchen Maßnahmen sich Nasenbluten stoppen lässt, lesen Sie hier.
Die Blutgefäße in der Nase sind bei älteren Menschen zwar nicht mehr so fein wie bei Kindern, dafür aber möglicherweise weniger elastisch, was Verletzungen begünstigt.
Eine mögliche Ursache von Nasenbluten bei Senioren sind oft schlichtweg zu trockene und/oder beschädigte Nasenschleimhäute – zum Beispiel durch eine Klimaanlage, Allergien oder im Rahmen einer Erkältung. Dann reicht mitunter schon ein kräftiges Schnäuzen aus, um eine Blutung auszulösen.
Doch nicht immer hat Nasenbluten bei Seniorinnen und Senioren eine harmlose Ursache. Denn auch Medikamente oder bestimmte Erkrankungen können zu Blutungen führen.
Seniorinnen und Senioren nehmen häufiger Medikamente ein als jüngere Menschen – nicht selten zählen dazu sogenannte Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien, „Blutverdünner“).
Dies sind Medikamente, die die Gerinnungsfähigkeit des Blutes vermindern. Das Blut gerinnt langsamer, sodass das Risiko für Blutgerinnsel sinkt. Gerinnungshemmer kommen zum Beispiel nach einer Thrombose und bei Herz-Kreislauf-Problemen wie zum Beispiel Angina pectoris oder nach Operationen an den Herzklappen zum Einsatz.
Aufgrund ihrer gerinnungshemmenden Eigenschaften können diese Medikamente zu Blutungen führen – unter anderem auch zu Nasenbluten. Zu gerinnungshemmenden Wirkstoffen zählen etwa:
- Acetylsalicylsäure (ASS),
- Clodipogrel oder
- Phenprocoumon.
Leichtes Nasenbluten durch Gerinnungshemmer ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Bei anhaltendem und/oder starkem Nasenbluten sollten betroffene Personen hingegen unbedingt ärztlichen Rat suchen.
Auch die längerfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays oder Sprays mit Kortison kann die Ursache für wiederkehrendes Nasenbluten sein. Über einen langen Zeitraum hinweg können Nasensprays die Schleimhaut in der Nase schädigen. Dadurch wird sie anfälliger für Verletzungen, was Nasenbluten begünstigt.
Wiederkehrendes Nasenbluten bei Seniorinnen und Senioren kann auch krankhafte Ursachen haben.
Zum einen können Erkrankungen dahinterstecken, die jüngere Menschen gleichermaßen betreffen. Zum anderen können Krankheiten die Ursache sein, die im höheren Alter häufiger vorkommen.
Zu möglichen krankhaften Ursachen von Nasenbluten bei Erwachsenen beziehungsweise älteren Menschen zählen zum Beispiel:
- Verletzungen an der Nase (etwa ein Nasenbeinbruch), zum Beispiel durch einen Schlag
- Störungen der Blutgerinnung, zum Beispiel durch Hämophilie (Bluterkrankheit), Thrombozytopenie (verminderte Zahl an Blutplättchen), Von-Willebrand-Syndrom, Leberversagen
- Krümmung der Nasenscheidewand
- gut- und bösartige Tumoren des Nasen-Rachen-Raums
- Gefäßfehlbildungen, etwa durch Erkrankungen wie Morbus Osler
Viele Seniorinnen und Senioren haben Bluthochdruck. Vielfach ist im Internet zu lesen, dass zu hoher Blutdruck die Ursache für Nasenbluten sein kann. Inwiefern es jedoch zwischen Bluthochdruck und Nasenbluten einen direkten Zusammenhang gibt, ist bislang nicht abschließend geklärt.
In bestimmten Fällen ist Nasenbluten ein Notfall. Dann sollten Betroffene umgehend den Rettungsdienst alarmieren. Das gilt vor allem, wenn die Blutung nicht nach wenigen Minuten stoppt und/oder wenn weitere starke Beschwerden auftreten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nasenbluten, das immer wieder vorkommt, sollten Seniorinnen und Senioren abklären lassen – genau wie jüngere Menschen auch. Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Auch können sich betroffene Personen direkt an den HNO-Arzt wenden.
Der Arzt will zum Beispiel wissen,
- seit wann das Nasenbluten auftritt,
- wie stark die Blutung ist,
- wie häufig das Nasenbluten vorkommt,
- ob die Person weitere Beschwerden hat,
- ob bestimmte Vorerkrankungen bekannt sind und/oder
- ob die Person Medikamente einnimmt.
Je nachdem, welche Ursache der Arzt hinter dem ständigen Nasenbluten vermutet, schließen sich weitere Untersuchungen an – etwa eine Blutabnahme.