Auch im dritten Grand-Slam-Finale reicht es für Alexander Zverev nicht zum ersehnten Triumph. Der deutsche Tennisstar muss sich dem Italiener Jannik Sinner geschlagen geben.
Unschöne Szene nach dem Finale der Australian Open. Als Alexander Zverev nach seiner Endspielpleite gegen Jannik Sinner (3:6, 6:7 (4:7), 3:6) eine Dankesrede halten will, wird er immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen. Augenscheinlich von einer Frau, wie t-online-Reporter Christoph Cöln berichtet.
Dabei ging es wohl um häusliche Gewalt. Demnach soll die Frau „Australien glaubt Olga und Brenda“ gerufen haben. Doch ließ sich Zverev nicht beirren und konnte seine am Ende bewegende Rede fortsetzen, in der er unter anderem seinem Trainerteam und den australischen Fans dankte.
Bei den erwähnten Frauen soll es sich um Olga Scharipowa und Brenda Patea handeln, beides Ex-Freundinnen von Zverev. Der Tennisstar war der häuslichen Gewalt beschuldigt worden, hatte jedoch vor Gericht einen außerordentlichen Vergleich mit der Klägerin Patea erzielt. Zverev zahlte 200.000 Euro, im Gegenzug wurde die Klage fallen gelassen.
Auf die Frage, wie er auf die Anschuldigungen reagiere, sagte Zverev in der anschließenden Pressekonferenz: „Es gibt keine Anschuldigungen. Schon seit neun Monaten gibt es keine Anschuldigungen mehr“. Er bezog sich damit offenbar auf die außergerichtliche Einigung, die er erzielt hatte.
Dennoch ging er auf die Zuschauerin in der Arena noch einmal ein. „Gut für sie, ich denke, sie war die einzige im Stadion, die in dem Moment an so etwas geglaubt hat. Ich habe jedenfalls alles getan, was ich konnte und ich bin nicht bereit, dieses Thema nochmal aufzumachen“.
Zverev hatte die Krönung bei den Australian Open im Final-Showdown verpasst und muss nun weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Nach den US Open 2020 und den French Open im Vorjahr kassierte der Hamburger nun auch in Melbourne eine Niederlage beim letzten Schritt Richtung Grand-Slam-Turniersieg. In der Geschichte des Profitennis hatten vor ihm nur fünf Spieler ihre ersten drei Grand-Slam-Finals verloren.
Bei einem Sieg gegen Sinner hätte sich Zverev zum ersten deutschen Grand-Slam-Turniersieger bei den Männern seit 29 Jahren gekürt. Damals hatte Boris Becker in Melbourne triumphiert. Neben Becker konnten aus Deutschland auch Steffi Graf, Michael Stich und Angelique Kerber Grand-Slam-Titel in der Profiära feiern.