Die 16 Achtelfinalisten der Champions League stehen fest, ab Freitag auch die Paarungen. Doch die Auslosung ergibt noch viel mehr.
Wenn es nach Dietmar Hamann geht, steht der FC Bayern in der Champions League vor dem Aus. „Wenn sich die Bayern nicht drastisch verbessern, dann wird – egal, gegen wen – Schluss sein in der nächsten Runde“, sagte Hamann dem „Münchner Merkur/tz“. Bekannt ist, dass der Gegner entweder Bayer Leverkusen oder Atlético Madrid heißt. Leverkusen sei aktuell „spielerisch besser“, sagte der Ex-Profi: „Und bei Atlético weiß man: Die können dich auffressen!“
Wer von den beiden Teams es wird, erfährt der FC Bayern am Freitag. Ab 12 Uhr werden in Nyon (Schweiz) die Paarungen ausgelost. Doch neben den Achtelfinalpaarungen steht dann noch viel mehr fest. Denn durch die Champions-League-Reform gibt es einen fertigen Turnierbaum, der ähnlich wie bei einer Setzliste im Tennis funktioniert. So können die Nummer eins und die Nummer zwei der Ligaphase, der FC Liverpool und der FC Barcelona, erst im Finale aufeinandertreffen.
Bereits jetzt ist klar, dass ein möglicher Viertelfinalgegner der Bayern, sollte der Rekordmeister weiterkommen, Feyenoord Rotterdam ist. Die Niederländer setzten sich in der Zwischenrunde gegen den italienischen Topklub AC Mailand durch, treffen im Achtelfinale entweder auf Inter Mailand oder den FC Arsenal. Der Sieger des Duells Feyenoord gegen Inter/Arsenal trifft auf den Sieger von Bayern gegen Leverkusen/Atlético. In einem etwaigen Halbfinale träfe Bayern dann auch frühestens auf Borussia Dortmund.
Auch interessant für Dortmund und den FC Bayern: Auf Topteams wie Real Madrid oder Paris Saint-Germain können die Münchner erst im Finale treffen, da sie auf der anderen Seite des Turnierbaums sind.
Für den BVB geht es im Achtelfinale gegen einen verhältnismäßig schwächeren Gegner. Aston Villa und der OSC Lille sind die möglichen Teams, auf die Dortmund treffen kann. Keine leichten Aufgaben, im Vergleich zu Bayer Leverkusen oder Atlético Madrid aber womöglich etwas machbarer. Sportdirektor Sebastian Kehl sagte jedoch: „Ehrlich gesagt ist es mir egal, gegen wen wir am Ende spielen.“
Sollte sich der BVB im Achtelfinale durchsetzen, könnte im Viertelfinale Liverpool oder Barcelona warten. Eines der beiden Topteams trifft auf Benfica aus Lissabon. Der Sieger der Partie fordert dann den BVB oder Lille/Villa heraus.
Bayer Leverkusen weiß vor der Auslosung noch relativ wenig über den Turnierverlauf ab dem Viertelfinale. Aufgrund der Tatsache, dass das Team von Trainer Xabi Alonso zu den besten acht Teams der Champions-League-Ligaphase zählte, gilt es als ein „gesetztes Team“, das am Freitag zu den „ungesetzten“ Teams, die den Weg über die Zwischenrunde gehen mussten, gelost wird. Leverkusen kann entweder auf Real Madrid treffen – und damit in einem möglichen Viertelfinale auf den Sieger von PSV Eindhoven gegen Inter Mailand/FC Arsenal – oder es mit den Bayern zu tun bekommen.
Sollte Leverkusens Gegner Real sein, wäre ein Aufeinandertreffen mit Bayern oder dem BVB frühestens im Finale möglich.
Ausgelost wird dann nach dem morgigen Event in Nyon keine einzige Paarung mehr in der laufenden Champions-League-Saison. Offen ist nur noch das Heimrecht der Spiele ab dem Viertelfinale, was dann stets gelost wird. Davon abgesehen wissen Bayern, Dortmund und Leverkusen, gegen welche Teams ihr Weg ins Finale nach München führen würde.