Mutmaßliche Störaktion
Konzert von umstrittener Band geräumt
Aktualisiert am 24.11.2024 – 09:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Konzert in Hannover wurde abgebrochen. Die Band gilt als umstritten.
Ein umstrittenes Konzert im MusikZentrum Hannover ist nach einer mutmaßlichen Störaktion abgebrochen worden. Laut Polizei zündeten Unbekannte während der Veranstaltung Rauchgranaten. Dabei handelte es sich um eine Gruppe von fünf bis 20 Personen, die unerkannt entkamen.
Die Feuerwehr berichtete von einer Rauchentwicklung auf der Bühne, ausgelöst durch ein glimmendes Stück eines Vorhangs. Die Security konnte einen Vorhang löschen und räumte den Veranstaltungsort. Verletzt wurde niemand.
Bei dem Konzert waren etwa 300 Gäste anwesend. Nach Angaben der Polizei wurde die Veranstaltung nach dem Vorfall nicht fortgesetzt. Der genaue Ablauf der mutmaßlichen Störaktion ist bisher unklar.
Bei dem Konzert spielte die österreichische Band Nachtmahr. Das MusikZentrum Hannover hatte die Band mit provokanten Worten angekündigt: „Diese Band hat sich bewusst für den Pfad des Verbotenen entschieden“. Frontmann Thomas Rainer bestreitet, eine rechtsextreme Gesinnung zu haben.
Der Sänger zeigte sich in der Vergangenheit immer wieder mit T-Shirts von rechtsextremen Bands, die in Deutschland auf dem Index stehen, wie der nationalsozialistischen Band Totenburg. Musik, die in Deutschland auf dem Index steht, unterliegt unter anderem einem Werbeverbot und gilt als jugendgefährdend. Außerdem dürfen die Inhalte nicht öffentlich gespielt werden.
Bereits im Jahr 2020 griffen Aktivisten Fans der Band bei einem Konzert in Basel an, wie „Blick“ berichtete. Der damalige Leiter des Veranstaltungsortes sagte im Nachgang: „Wir distanzieren uns von Rechtsextremismus und Nationalsozialismus sowie jeglicher Art von Kriegsverherrlichung. Eine Band wie Nachtmahr werden wir nicht mehr tolerieren.“
Auf Albumcovern und bei Auftritten setzt die umstrittene Band auf das Tragen von Uniformen, die aufgrund von Armbinden und Uniformen an den deutschen Nationalsozialismus erinnern. In ihrem Portfolio finden sich Alben mit Namen wie „Stellungskrieg“, „Kampfbereit“ oder „Feindbild“. Eine Einstufung als rechtsextrem oder einschlägige Verurteilungen der Bandmitglieder sind nicht bekannt.