Klare Worte in Richtung Donald Trump
Elon Musk: „Heute ist die Amerika-Partei entstanden“
Aktualisiert am 06.07.2025 – 10:49 UhrLesedauer: 3 Min.
Elon Musk legt sich mit Donald Trump und den Republikanern an. Der Unternehmer will eine eigene Partei gründen.
Tech-Unternehmer Elon Musk hat auf seiner Plattform X die Gründung einer eigenen Partei angekündigt. Er hatte zuvor über eine neue Bewegung abstimmen lassen.
Das Online-Voting auf X hatte am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, eine Mehrheit von rund 65 Prozent für eine neue politische Bewegung ergeben. So rief Musk am Samstag die Amerika-Partei ins Leben. Musk schrieb, die neue Partei, die initiiert worden sei, werde den US-Bürgern „ihre Freiheit zurückgeben“. Wenn das Land durch Verschwendung und Bestechung in den Bankrott getrieben werde, „leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie“.
Musk bemühte eine griechische Analogie, um seine Strategie zu erläutern: „So werden wir das Einparteiensystem durchbrechen – nach dem Vorbild von Epaminondas, der den Mythos der spartanischen Unbesiegbarkeit bei Leuktra zerstörte: eine extrem konzentrierte Kraft an einem präzisen Punkt des Schlachtfelds“.
Das politische System der USA ist bislang von einem Zwei-Parteien-System dominiert: den Demokraten und den Republikanern von Donald Trump. Unabhängige Kandidaten, wie der Verbraucherschützer Ralph Nader oder der libertäre Unternehmer Ross Perot, hatten sich zwar zur Wahl gestellt – sie blieben aber ohne Erfolg. Allerdings drohte ihr Antreten, Kandidaten aus dem gleichen Lager wichtige Stimmen zu kosten.
So wird Naders Kandidatur im Jahr 2000 mitverantwortlich für die knappe Wahlniederlage des Demokraten Al Gore gegen George W. Bush gemacht. 2024 kandidierte Robert F. Kennedy jr. für die Präsidentschaft, zunächst unterstützt von der Reform-Partei. Später stieg er aber aus dem Rennen aus und sprach sich für Donald Trump aus. Er ist heute Gesundheitsminister in der Trump-Regierung.
Musk hatte Trumps Kampagne im vergangenen Jahr mit rund 250 Millionen Dollar unterstützt. Beide hatten sich aber zuletzt überworfen. Sie hatten sich unter anderem in der Frage über das Gesetz „Big Beautiful Bill“ zerstritten, einer gigantischen Steuerentlastung, die zunächst Schulden in Billionen-Höhe verursacht. Trump hatte im Gegenzug angedeutet, dass Musk in sein Heimatland Südafrika abgeschoben werden könnte.
Musk wiederum hatte nach der finalen Abstimmung im US-Kongress über Trumps „Big Beautiful Bill“ angekündigt, in Wahlkreisen von republikanischen Abgeordneten, die für Trumps Gesetz gestimmt haben, bei der nächsten Wahl Gegenkandidaten zu unterstützen. Eine Musk-Partei könnte den Republikanern bei den Midterm-Wahlen Stimmen kosten. Im November 2026 wird das Repräsentantenhaus neu gewählt und ein Drittel der Sitze im Senat vergeben.
Da Musk in Südafrika geboren wurde, kann er selbst nicht Präsident werden. Als reichster Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von rund 360 Milliarden Dollar sieht er sich aber offenbar in der Lage, den Ausgang von Wahlen auf verschiedenen Ebenen maßgeblich beeinflussen zu können.
Im März wurden allerdings die Grenzen von Musks politischer Macht deutlich. Er warf sein Gewicht in den Wahlkampf um einen wichtigen Richterposten im Bundesstaat Wisconsin: Aber der von ihm unterstützte Kandidat der Republikaner verlor deutlich.