Tatort Theresienwiese
Messerangriff in München: Hintergründe bleiben unklar
08.06.2025 – 14:47 UhrLesedauer: 1 Min.
Ein Messerangriff in München endet tragisch: Die Polizei erschießt eine 30-jährige Täterin. Die Ermittlungen zur Ursache der Tat sind noch im Gange.
Eine Frau griff am Montag an der Theresienwiese in München einen 56-jährigen Mann und eine 25-jährige Frau mit einem Messer an. Die Polizei stoppte die Angreiferin durch Schüsse, woraufhin sie später im Krankenhaus verstarb.
Die beiden Opfer wurden bei dem Angriff nur leicht verletzt und konnten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus verlassen, so ein Sprecher der Münchner Polizei. Der Tatort ist inzwischen geräumt, lediglich Flatterband erinnert noch an den Vorfall. Warum die 30-Jährige auf die Opfer losging, ist derzeit noch unklar. Die Wohnung der Täterin wurde untersucht; sie war bisher nicht wegen Gewaltdelikten aufgefallen. Die Ermittlungen führt das Kommissariat 11, die Münchner Mordkommission.
Mehrere Streifenwagen waren vor Ort, um die Frau festzunehmen. Aufgrund ihres fortgesetzten Handelns mit dem Messer schoss die Polizei auf sie. Angaben zur Anzahl der abgegebenen Schüsse machte die Polizei nicht. Das Landeskriminalamt untersucht routinemäßig den Einsatz von Polizeischüssen.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann äußerte Bedauern über den Tod der Angreiferin und lobte gleichzeitig das schnelle Eingreifen der Polizei: „Ihr Tod ist bedauerlich, war aber wohl leider unvermeidlich“, sagte er.
Bereits im August des vergangenen Jahres wurde in München eine psychisch kranke Frau bei einem ähnlichen Vorfall erschossen. Nach diesem Ereignis forderte die Polizeigewerkschaft verstärkt den Einsatz von Tasern für Streifenpolizisten zur Bewältigung gefährlicher Situationen. Laut Innenministerium gab es im vergangenen Jahr vier Todesfälle durch Polizeischüsse in Bayern – so viele wie seit 1997 nicht mehr.