
Geschäfte in Niedersachsen bedroht
Minister warnt vor Folgen von Billigimporten für Einzelhandel
20.12.2025 – 18:16 UhrLesedauer: 1 Min.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Tonne sieht den lokalen Einzelhandel gefährdet. Eine geplante EU-Abgabe soll Abhilfe schaffen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne hat am Samstag vor den Auswirkungen von Billigimporten auf den lokalen Einzelhandel gewarnt. Der SPD-Politiker sieht die Zukunft vieler Geschäfte im Bundesland bedroht.
„Wir haben einen Einzelhandel, der nach allen Regeln spielt, Qualität bietet und berät“, sagte Tonne der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: „Gleichzeitig lassen wir zu, dass in großen Mengen qualitativer Schrott geliefert wird, der unseren Einzelhandel kaputtmacht.“
Bislang können Pakete mit einem Wert von bis zu 150 Euro zollfrei in die EU eingeführt werden. Ab Juli 2026 sollen solche Kleinsendungen mit einer Abgabe von drei Euro belegt werden. Die nationalen Zollbehörden sollen diese Abgabe erheben.
Tonne wies Bedenken wegen steigender Verbraucherpreise zurück. „Es geht nicht darum, pauschal alles teurer zu machen, sondern gleiche Wettbewerbsbedingungen herzustellen“, betonte der Minister.
Die neue Vorgabe der EU-Finanzminister dürfte Online-Händler wie Shein und Temu betreffen. Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland verschicken diese Portale täglich etwa 400.000 Pakete an deutsche Kunden.
Der Wirtschaftsminister warnte vor weiteren Geschäftsaufgaben im ländlichen Raum und in Innenstädten ohne Umsteuern. Tonne drängt auf eine schnelle Umsetzung der neuen Regelung. „Ich möchte kein weiteres Weihnachtsfest unter diesen Rahmenbedingungen erleben“, erklärte der SPD-Politiker.











