Wer eine hohe Rente beziehen will, muss viele Rentenpunkte sammeln. Doch die gibt es nicht in unbegrenzter Höhe. Wie viel maximal pro Jahr drin sind.
Viel hilft viel – das gilt auch bei den Beiträgen in die gesetzliche Rentenversicherung. Allerdings steigen mit immer höherem Gehalt nicht unaufhörlich auch die Rentenbeiträge. Ab einem gewissen Verdienst ist Schluss.
Das wirkt sich auch auf die Rentenpunkte aus, auch sie haben dadurch eine Obergrenze. Wir zeigen Ihnen:
- wo die liegt,
- wovon sie abhängt,
- welche theoretischen Höchstrenten sich daraus ergeben
- und wie viele Rentenpunkte eigentlich normal sind.
Die Zahl der Rentenpunkte, die Sie pro Jahr erhalten können, ist gedeckelt. Das liegt an der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze. Geht Ihr Verdienst über diese Grenze hinaus, zahlen Sie für den Teil, der die Grenze übersteigt, keine Beiträge in die Rentenversicherung. Dieser Teil des Gehalts zählt dann nicht für die Berechnung Ihrer Rentenpunkte. Lesen Sie hier, was ein Rentenpunkt genau ist und wie er sich berechnet.
2025 liegt die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung bei 96.600 Euro im Jahr – erstmals einheitlich in ganz Deutschland. Lesen Sie hier, welche Grenzen für andere Sozialversicherungen gelten.
Um zu berechnen, wie viele Rentenpunkte pro Jahr maximal möglich sind, stellen Sie diese Werte dem sogenannten Durchschnittsentgelt gegenüber. Die Formel zur Berechnung der Rentenpunkte lautet nämlich:
Jahresbruttoeinkommen / Durchschnittsentgelt = Rentenpunkte pro Jahr
Das Durchschnittsentgelt bildet ab, wie viel der Durchschnitt aller Sozialversicherten brutto im Jahr verdient. Es wird jedes Jahr neu berechnet. Für 2025 gibt es bisher nur einen vorläufigen Wert. Er liegt bei 50.493 Euro.
Da das Jahresbruttoeinkommen maximal bis zur Beitragsbemessungsgrenze zählt, fügen Sie also statt des tatsächlichen Verdiensts diesen Grenzwert ein. Daraus ergeben sich maximal knapp 2 mögliche Rentenpunkte für 2025 (nach vorläufigem Durchschnittsentgelt):
- 96.600 Euro / 50.493 Euro = 1,9131 Rentenpunkte
Die Höchstrente ist eigentlich nur ein rechnerisches Konstrukt, die in der Realität für kaum jemanden erreichbar ist. Denn dafür müssten Sie 45 Arbeitsjahre lang ein Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung verdient haben.
Grob gerechnet hätten Sie dann 85,5 Rentenpunkte erworben, wenn man die derzeit maximal möglichen rund 1,9 Rentenpunkte pro Jahr ansetzt. Das ergäbe angesichts des Rentenwerts ab 1. Juli 2025 eine monatliche Bruttohöchstrente von 3.487,54 Euro (85,5 x 40,79 Euro).
Diese Beträge entsprechen jedoch nicht der Realität, da sich die Höhe der maximal möglichen Rentenpunkte pro Jahr im Laufe der Zeit ändert. So lagen die höchstmöglichen Entgeltpunkte pro Jahr im Zeitraum bis 2002 nur in einer Spanne von 1,5 bis 1,9.
Laut Zahlen der Deutschen Rentenversicherung betrug die sogenannte Standardrente bundesweit zuletzt 1.769,40 Euro brutto (45 x Rentenwert für 2024 von 39,32 Euro). Bei der Standardrente wird angenommen, dass der Rentner 45 Jahre lang Beiträge für ein Durchschnittsentgelt gezahlt hat. Mit dem Rentenwert für 2025 von 40,79 Euro liegt die Standardrente bei 1.835,55 Euro. Von diesen Beträgen gehen noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie eventuell Steuern ab.
Laut dem Rentenversicherungsbericht 2024 kamen männliche Rentner im Westen am 31. Dezember 2023 auf durchschnittlich 1,0399 Rentenpunkte pro Jahr, Frauen auf 0,7419. Im Osten erreichten Männer im Schnitt 0,9681 Rentenpunkte, Frauen 0,8335.
Multipliziert mit der entsprechenden durchschnittlichen Zahl an Beitragsjahren ergeben sich daraus folgende Gesamtrentenpunkte:
- Männer im Westen: 42,53 (bei 40,9 Beitragsjahren)
- Frauen im Westen: 22,26 (bei 30,0 Beitragsjahren)
- Männer im Osten: 43,79 (bei 44,2 Beitragsjahren)
- Frauen im Osten: 35,01 (bei 42,0 Beitragsjahren)
Wer 60 Rentenpunkte sammelt, kann mit dem Rentenwert bis 30. Juni 2025 ungefähr mit einer Rente von 2.359 Euro brutto im Monat rechnen. Ab dem 1. Juli 2025 mit einer Bruttorente von 2.442 Euro. Das ist mit den oben genannten durchschnittlichen Beitragsjahren gar nicht so leicht zu schaffen.
Insofern können 60 Rentenpunkte durchaus als vergleichsweise viel gelten. Lesen Sie hier, wie viel Geld Sie verdienen müssten, um 60 Rentenpunkte zu erreichen.