In den Wechseljahren
Intime Hilfe – warum viele Frauen damit gute Erfahrungen machen
10.12.2025 – 11:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen oder Schmerzen. Eine einfache Maßnahme kann helfen, wird aber selten thematisiert.
Schlechter Schlaf, Gereiztheit oder vaginale Trockenheit: Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren bringen zahlreiche Beschwerden mit sich. Doch während viele Frauen dem mit Sport, einer Ernährungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmitteln beikommen wollen, bleibt eine mögliche Lösung fast immer unerwähnt, obwohl sie wirksam sein kann: Masturbation.
Eine US-Studie mit über 1.100 Frauen zwischen 40 und 65 Jahren hat jetzt untersucht, wie Frauen ihre Wechseljahresbeschwerden lindern und welche Strategien sie als hilfreich empfinden. Die Ergebnisse zeigen: Etwa jede fünfte Frau, die Masturbation bewusst als Methode einsetzte, berichtete von positiven Effekten, vor allem bei Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
Trotz dieser Rückmeldungen bleibt das Thema in der medizinischen Beratung ein Tabu. Nur 7 Prozent der perimenopausalen und 4 Prozent der postmenopausalen Frauen gaben an, dass ihre Ärztin oder ihr Arzt jemals mit ihnen über Masturbation gesprochen habe.
Besonders Frauen in der sogenannten Perimenopause, also der Übergangsphase vor der letzten Regelblutung, empfanden durch Masturbation eine spürbare Verbesserung ihrer Stimmung. Bei postmenopausalen Frauen standen dagegen vor allem Schlafprobleme im Vordergrund, die sich durch regelmäßige Selbstbefriedigung besserten.
Trotzdem nutzen nur 14 Prozent der perimenopausalen und 10 Prozent der postmenopausalen Frauen Masturbation zur Linderung ihrer Symptome. Zum Vergleich: Bewegung, Ernährung und Entspannungstechniken wurden von 20 bis 25 Prozent regelmäßig eingesetzt.
In der Studie bewerteten die Teilnehmerinnen die Wirksamkeit verschiedener Methoden auf einer Skala von 1 (hilft wenig) bis 5 (hilft sehr). Masturbation schnitt dabei besser ab als viele häufig genutzte Ansätze wie Sport, Ernährung oder Entspannung. Zumindest unter den Frauen, die diese Methode auch tatsächlich nutzten.
Ein kleines Risiko besteht jedoch: Weniger als zwei Prozent der befragten Frauen berichteten, dass sich ihre Beschwerden nach der Masturbation verschlechterten. Häufig lagen diesen negativen Erfahrungen gesundheitliche Einschränkungen oder Schmerzen zugrunde.
Die Studienergebnisse zeigen: Viele Frauen wären durchaus offen für diese Form der Selbsthilfe, wenn sie denn wüssten, dass sie helfen kann. Zwei Drittel der perimenopausalen und fast die Hälfte der postmenopausalen Frauen gaben an, Masturbation häufiger zu nutzen, wenn sie wüssten, dass sie positive Effekte haben kann.
Noch deutlicher wurde die Rolle der ärztlichen Empfehlung: 57 Prozent der Frauen in der Perimenopause und 40 Prozent der postmenopausalen Frauen würden Masturbation ausprobieren, wenn ihnen ihre Ärztin oder ihr Arzt dazu raten würde.
Auch wenn die Studienautoren betonen, dass ihre Ergebnisse auf Selbstauskünften beruhen und keine Rückschlüsse auf eine tatsächliche medizinische Wirksamkeit zulassen, sehen sie in Masturbation eine „untergenutzte Möglichkeit“. Sie sei risikoarm, kostenfrei und in vielen Fällen wirksam – gerade weil sie mehrere Symptome gleichzeitig lindern könne.












