Chaos-Wochenende
Massenansturm auf italienisches Skigebiet
29.01.2025 – 07:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein beliebtes Skigebiet in Italien erlebte am letzten Januarwochenende einen enormen Touristenansturm. Die riesige Besucherzahl führte zu chaotischen Zuständen.
Das beliebte Skigebiet Roccaraso in den Abruzzen wurde am letzten Januarwochenende regelrecht von Touristen überrannt. Ein massiver Zustrom von Besuchern, insbesondere aus der Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel, führte zu einem beispiellosen Chaos. Insgesamt reisten schätzungsweise 20.000 Menschen in das Gebiet, darunter etwa 10.000 Touristen, die in rund 220 Bussen kamen.
Die gigantische Besucherzahl überforderte die Infrastruktur des größten Skigebiets in Mittelitalien. Staus, die sich über Stunden hinzogen, und überfüllte Straßen bestimmten das Bild, wie Bilder aus den sozialen Medien zeigen. Die Lage eskalierte, weil viele der ankommenden Busse nicht angemeldet waren. Der Bürgermeister von Roccaraso, Francesco Di Donato, hatte zwar das Parken von Bussen in Pistennähe verboten, doch dies führte nur zu noch größeren Verkehrsproblemen. Die Polizei musste eingreifen, um den Verkehr zu regeln und ein Mindestmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Auch die Pisten und Anlagen des Skigebiets stießen an ihre Kapazitätsgrenzen. Urlauber, die einen entspannten Tag im Schnee verbringen wollten, fanden sich stattdessen in langen Warteschlangen und überfüllten Bereichen wieder. Viele Menschen dokumentierten das Chaos in den sozialen Medien, und auf TikTok verbreiteten sich zahlreiche Videos, die die überfüllten Straßen und das Gedränge zeigten.
Das Wochenende wurde von lokalen Medien wie „La Repubblica“ und „Il Mattino“ als „Albtraum-Wochenende“ bezeichnet, das deutlich machte, wie groß das Problem des Übertourismus auch in den Wintermonaten ist. Die italienischen Skigebiete, wie viele andere Tourismusziele im Land, kämpfen zunehmend mit Massenanstürmen.
Besonders Venedig war in den vergangenen Jahren wegen der schieren Touristenmassen immer wieder in den Schlagzeilen. Inzwischen müssen Tagestouristen zehn Euro Eintritt zahlen, wenn sie die Stadt besichtigen wollen. Auch andere vom Massentourismus betroffene Urlaubsziele haben inzwischen teils drastische Maßnahmen ergriffen.