
400 Arbeitsplätze in Gefahr
Marien-Hospital Erftstadt stellt Insolvenzantrag
23.12.2025 – 21:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Marien-Hospital hat kurz vor Weihnachten Insolvenzantrag gestellt. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten soll der Krankenhausbetrieb fortgeführt werden.
Das Marien-Hospital in Erftstadt, eine wichtige medizinische Einrichtung im Süden des Rhein-Erft-Kreises, hat am 22. Dezember 2023 Insolvenzantrag gestellt. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Krankenhauses, das sich nach den verheerenden Überschwemmungen im Sommer 2021 einer umfangreichen Wiedereröffnung unterziehen musste, sind nach Angaben der Klinikleitung auf mehrere Faktoren zurückzuführen.
Am 23. Dezember wurde Rechtsanwalt André Dobiey zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Er betonte, dass das primäre Ziel die Fortführung des Krankenhausbetriebs sei, um eine nachhaltige Sanierungslösung zu finden. Die mehr als 400 Mitarbeitenden wurden am selben Tag über die Insolvenzanmeldung informiert, die Sorgen um ihre Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Lage sind groß.
Die wirtschaftliche Schieflage des Marien-Hospitals ist Teil eines größeren Problems im Gesundheitswesen, das besonders kleinere Kliniken unter Druck setzt. Steigende Personal-, Energie- und Materialkosten belasten viele Einrichtungen. Auch das Marien-Hospital, mit seinen etwa 130 Planbetten, ist von dieser Entwicklung betroffen. Hinzu kommen die besonderen Herausforderungen, die sich nach der jahrelangen Zwangspause und der Wiedereröffnung nach der Flutkatastrophe ergaben.
Hans-Peter Kippels, der als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stiftung Marien-Hospital fungiert, erklärte, dass der Insolvenzantrag ein Schritt sei, um die Weichen für eine langfristige Sanierung unter den Schutz der Insolvenzordnung zu stellen. Das Krankenhaus bleibt eine zentrale Anlaufstelle für die medizinische Versorgung im südlichen Rhein-Erft-Kreis.
Die Nachricht von der Insolvenz stieß in der Politik auf große Besorgnis. Die Fraktionen von CDU und Grünen im Erftstädter Stadtrat betonten in ihren Reaktionen die Bedeutung des Krankenhauses nicht nur für die medizinische Versorgung, sondern auch als wichtigen Arbeitgeber für die Region. Besonders besorgt zeigten sich die Fraktionen darüber, dass der Insolvenzantrag kurz vor Weihnachten eingereicht wurde, was die Situation für die Mitarbeitenden und ihre Familien zusätzlich erschwert.
„Das Marien-Hospital ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Erftstadt. Wir werden uns weiterhin für eine langfristige Lösung einsetzen und dafür sorgen, dass die Beschäftigten eine Perspektive haben“, erklärte Stephan Bremer, Fraktionsvorsitzender der CDU.
„Unsere Gedanken sind bei den Mitarbeitenden, die jetzt um ihre Zukunft bangen“, ergänzten die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Stephanie Bethmann und Kathleen Bausch. „Wir werden alles daran setzen, eine tragfähige Lösung zu finden.“
Trotz der schwierigen Lage versicherte der Insolvenzverwalter, dass die Gehälter der 400 Mitarbeitenden in den kommenden Monaten durch das Insolvenzausfallgeld abgesichert sind. „Das stellt sicher, dass der Krankenhausbetrieb vorerst aufrechterhalten werden kann. Auch die Notaufnahme bleibt rund um die Uhr geöffnet“, sagte Dobiey. Er zeigte sich optimistisch, dass das Marien-Hospital langfristig erhalten werden kann.











