
Organe, Hände und Knochen
Leichenteil-Handel an US-Eliteuni – Harvard-Manager verurteilt
17.12.2025 – 13:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Harvard-Angestellter hat mit seiner Frau einen florierenden Handel betrieben: Sie verkauften Köpfe, Gehirne, Haut und Knochen von Leichen.
Der frühere Chef der Leichenhalle am medizinischen Institut der US-Eliteuniversität Harvard ist wegen illegalen Handels mit Leichenteilen verurteilt worden. Wie das US-Justizministerium mitteilte, setzte ein Gericht das Strafmaß des 58-Jährigen auf acht Jahre Gefängnis fest. Auch seine 65 Jahre alte Frau wurde verurteilt: Sie erhielt ein Jahr und einen Tag Haft wegen Beihilfe.
Cedric L. hatte bis zu seiner Festnahme im Mai 2023 die Leichenhalle am medizinischen Institut der Uni Harvard geleitet. Den Ermittlungen zufolge stahl er zwischen 2018 und 2022 Organe und andere Teile von Leichen, die dem Institut für die medizinische Forschung gespendet worden waren. Zu den gestohlenen Leichenteilen gehörten etwa Knochen, Hände, Köpfe, Gesichter und Gehirne.
Ohne Wissen der Angehörigen der Spender und seines Arbeitgebers habe er die Leichenteile mit nach Hause genommen und gemeinsam mit seiner Frau an Interessenten verkauft und verschickt. In dem Komplex sind noch weitere Menschen angeklagt und zum Teil auch schon verurteilt worden.
Einige der Kunden von Cedric und Denise L. hatten Verbindungen zu einer Facebook-Gruppe für Kuriositäten. Manche veräußerten die Leichenteile mit Gewinn weiter. Eine Käuferin, Katrina M., betrieb ein Geschäft namens „Kat’s Creepy Creations“. Ihr Werbeversprechen: „Kreationen, die den Verstand schockieren und die Seele erschüttern.“
Die Leichenteile verschickten der Manager der Harvard-Leichenhalle und seine Frau teils mit der Post in andere US-Bundesstaaten. Beim United States Postal Inspection Service, einer US-Bundesbehörde mit Polizeibefugnissen für Kriminalität im Zusammenhang mit Postsendungen, sorgte dies für zusätzliche Empörung. „Der Handel mit gestohlenen menschlichen Überresten über die US-Post ist eine erschütternde Tat, die ohnehin schon trauernde Familien zu Opfern macht und gleichzeitig eine potenziell gefährliche Situation für Postangestellte und Kunden schafft“, sagte der Philadelphia-Leiter des Postinspektionsdienstes.
Das nächste Urteil in dem Komplex wird am 22. Dezember erwartet. Die Harvard Medical School bezeichnete den Leichenhandel in einer Stellungnahme als „abscheulich und unvereinbar mit den Standards und Werten, die Harvard, unsere anatomischen Spender und deren Angehörige erwarten und verdienen“.










