„Fehltritt“
Peer Steinbrück fordert Entschuldigung von Bärbel Bas
10.12.2025 – 00:57 UhrLesedauer: 3 Min.
Bärbel Bas ist laut Peer Steinbrück zu weit gegangen. Sandra Maischberger diskutiert: Mischt sich Trump jetzt in europäische Wahlen ein – und drohen US-Strafen wegen der AfD?
Die Kritik an Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) wächst auch in ihrer eigenen Partei. Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück attestierte der Parteichefin am Dienstagabend bei „Maischberger“ einen „Fehltritt“. Gemeint waren die Aussagen nach dem Arbeitgebertag. „Man sollte versuchen, das wiedergutzumachen“, verlangte Steinbrück und forderte Bas auf, zuzugeben, dass sie einen Fehler gemacht habe und ihr etwas herausgerutscht sei.
„Es gibt zu viele Fensterreden, die auf den Beifall des Saales gerichtet sind. Das war so eine Rede“, kritisierte Steinbrück. Bas war auf dem Arbeitgebertag an einer Stelle ausgelacht worden und hatte später bei den Jusos gesagt, das zeige, gegen wen sie kämpfen müssten. Der ehemalige Bundesfinanzminister Steinbrück warnte seine Partei davor, dadurch Zweifel an dem hohen Gut der Sozialpartnerschaft aufkommen zu lassen.
Einen Rückzieher hätte Steinbrück auch der schwarz-roten Bundesregierung bei ihrem Rentenpaket empfohlen. Das könne in Teilen Makulatur werden, sollten Vorschläge der Rentenkommission umgesetzt werden. „Dann hätte man sich den ganzen Zoff sparen können“, sagte der Sozialdemokrat mit Blick auf den CDU-internen Streit zwischen Merz und der Jungen Gruppe.
Steinbrück empfahl Merz grundsätzlich „eine größere Selbstkontrolle“, die dessen Vorgängerin Angela Merkel (CDU) ausgezeichnet habe. Deren Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU) wünschte sich grundsätzlich ein „bisschen mehr geräuschloses Regieren“ von der Bundesregierung. Es gehe nicht darum, vermeintlich das eigene Profil zu schärfen und die eigene Klientel zu bedienen. Stattdessen sollten Entscheidungen besser abgestimmt werden.
Lob gab es von beiden Ex-Ministern in der ARD-Talkshow für den Beschluss von Merz mit den Ministerpräsidenten vergangene Woche zu einem umfassenden Bürokratieabbau. Wenn die vielen kleineren und mittleren Maßnahmen umgesetzt würden, sehe er wirklich Land, sagte de Maizière. Er, Steinbrück, Julia Jäkel und Andreas Voßkuhle hatten 2024 die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ ins Leben gerufen.
Rufen nach einer Öffnung der Union für die AfD – insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland – erteilte de Maizière eine klare Absage. „Unsinn. Mit welcher AfD wollen Sie eigentlich irgendetwas durchsetzen, was für dieses Land wichtig ist?“, sagte der Ex-Bundesinnen- und Verteidigungsminister bei „Maischberger“. Die AfD sei „teilweise von Putin bezahlt, europakritisch; mit denen kann man nicht koalieren“.











