Sie verbannten ihre Tochter in ihr Keller. Nun müssen die Eltern lange in Haft.
Die Eltern einer getöteten Dreijährigen müssen lebenslang ins Gefängnis. Das entschied das Landgericht Duisburg. Es stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Laut Gericht haben die beiden 40-Jährigen das Kind grausam und aus niederen Beweggründen getötet, berichtet die „Bild“. Die Eltern sollen es im Keller über Tage eingesperrt haben, um ihre Ruhe zu haben.
„Die Tat ist besonders schrecklich, deshalb kam nur die Höchststrafe in Frage“, sagte der Richter laut dem Blatt. Die Eltern hatten ihre Tochter sechs Tage lang in den Keller eines Mehrfamilienhauses in Dinslaken gesperrt. Dabei wurde sie an einen Stuhl mit Klebeband gefesselt. Teilweise seien auch Mund und Nase zugeklebt gewesen, so die „Bild“. Laut Anklage habe das Kind deshalb mehrere Erstickungsanfälle erlitten.
„Die Angeklagten haben ihre Tochter gehasst, sind menschenverachtend mit ihr umgegangen. Der Todeskampf war ein hochdramatisches Ereignis, die getötete Lea hatte Speisebrei bis in jedes Lungenbläschen. Das Opfer hatte mehrfach unbändige Todesangst“, zitiert die „Bild“ die Staatsanwältin. Der Fall sei „verachtenswerter als die Mordfälle, die wir hier sonst verhandeln“, so die Staatsanwältin laut der „Rheinischen Post“.
Der Vater hatte die Leiche nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch am selben Tag oder in der anschließenden Nacht mit Gewichten beschwert und in den Rhein-Herne-Kanal bei Oberhausen geworfen. Taucher der Feuerwehr hatten das tote Mädchen dort später geborgen.
Knapp eine Woche nach dem Tod des Kindes war der 40-Jährige auf der Polizeiwache in Dinslaken aufgetaucht und hatte den Beamten mitgeteilt, dass seine Tochter ums Leben gekommen sei. Dabei hatte er auch den Ort genannt, an dem er die Leiche des Mädchens versenkt hat.
Der mitverurteilten Mutter des Mädchens wird vorgeworfen, ihren Ehemann zu den Taten „ermuntert“ zu haben. Laut Staatsanwaltschaft haben beide Angeklagte den Tod ihrer Tochter zumindest billigend in Kauf genommen.